Rezension Rezension (5/5*) zu Im Bann der Seelenhändler von Lavea Thoren.

utaechl

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28. Mai 2014
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Bremen, Germany
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Göttliche Streitigkeiten in unserer Nachbarschaft

In diesem Urban Fantasy Roman geht es um nordische Götter, die sich in der heutigen Zeit immer noch auf der Erde herumtreiben und ihre Streitigkeiten untereinander austragen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Seelenhändler und eine Meerjungfrau, die das Gedächtnis verloren hat. Das Buch ist ein lesenswerter Ausflug in die Sagenwelt, in dem mit fundiertem Wissen der Autorin die alten Geschichten bis zur Neuzeit weiter gesponnen werden.

Inhalt:
Die 19jährige Madelaine erwacht nach eine Unfall ohne Erinnerungen. Erst als der Seelenhändler Grimnir auftaucht und ihr seine Hilfe gegen ihren Cousin Thiazi anbietet wird ihr klar, dass sie keine normale junge Frau ist. Langsam erfährt sie mehr über Asgard, den göttlichen Kampf um die Krone der Götter und ihre Rolle inmitten der Streitigkeiten. Doch wem soll sie trauen, wer will ihr wirklich helfen und welche Pläne hat ihre wahre Mutter in den Tiefen des Meeres. Das Tauziehen um sie beginnt und der Ausgang ist ziemlich ungewiss, solange sie selbst nicht weiß, was sie alles vergessen hat.

Cover:
Das Cover ist toll designt, zeigt schöne Verzierungen an den Ecken, das Schiff der Seelenhändler, zwei starrende Augen, ein angedeuteter Schmetterling und vermittelt dank des Feuers und des Dämmerungslichtes eine sehr bedrohliche Stimmung. Gefallen hat mir auch die Schrift der Kurzbeschreibung auf der Rückseite, sehr passend. Das einzige, was mir nicht so gefällt ist die Haptik des Papiers, das an Butterbrotpapier erinnert.

Setting und Stil:
Die Welt von Asgard, die nordischen Götter, ihre verwandschaftlichen Beziehungen und der nicht gerade nette Umgang untereinander und mit anderen Sagengestalten dürfte fast allen mehr oder weniger bekannt sein. So findet man hier auch viele Namen wieder, die man schon einmal gehört hat. Ergänzt wurde diese Welt durch die Autorin mit den Seelenhändlern, die sich allerdings hervorragend in die Sagenwelt einfügen. Auch der Sprung in die Neuzeit gelingt hervorragend. Eine was wäre wenn Geschichte, die perfekt ins Urban Fantasy Setting passt.
Die Handlung wird aus Madelaines Ich-Perspektive erzählt und so kann man als Leser hautnah miterleben, wie sie langsam entdeckt, in was für Streitigkeiten sie hineingeraten ist. Die Geschichte ist in drei Bücher aufgeteilt, die sich in viele kleine Abschnitte aufgliedern.

Charaktere:
Madelaine passt perfekt als Identifikationscharakter. Man kann mit ihr dank des Gedächtnisverlustes alles Neue zeitgleich entdecken und mit ihr das Tauziehen um ihre Person erleben.
Ihr Cousin Thiazi und der Seelenhändler Grimnir sind die beiden Männer, die je nach Sichtweise das Beste für sie wollen. Dabei hat der Leser bestimmt schnell seinen Favoriten gewählt.
Spannend sind die Meerjungfrauen/Nixen Abschnitte, die mir besonders gut gefallen haben.
Es gibt natürlich noch viele andere Charaktere, menschliche Freundinnen und göttliche Widersacher, die alle harmonisch zur Handlung beitragen.

Geschichte:
Das Buch zeigt einen etwas anderen Blick auf die nordische Götterwelt, bietet dank den Seelenhändlern ganz tolle neue Möglichkeiten und liefert eine abgeschlossene Handlung mit einem Ende, das vielleicht Möglichkeiten für eine Fortsetzung bietet. Eine spannende, mitreißende Geschichte, die nebenbei noch das Interesse an der nordischen Götterwelt weckt.

Fazit:
Lavea Thorens Debütroman kann ich jedem Fan des Genres empfehlen, der sich ein bisschen für Asgard und seine Bewohner interessiert oder gerne das Interesse dafür wecken will. Ein Buch, dass alte Sagen und moderne Handlung gekonnt miteinander verbindet, eine Handlung bietet, die Mitfühlen und -leiden lässt und bei mir die Hoffnung geweckt hat, dass entweder die Handlung fortgeführt, oder zumindest in diesem Umfeld ein weiteres Buch der Autorin spielen wird. Urban Fantasy mit vielen bekannten Namen in etwas anderen Rollen.