Rezension (5/5*) zu House of Nightmares (Fateful Future 2) von Nadine Erdmann.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
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49
Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu House of Nightmares (Fateful Future 2) von Nadine Erdmann
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Adel schützt vor Torheit nicht...

Um Neds Geheimnis zu wahren und seinem Sohn den Medienwirbel zu ersparen, plant Edward Dunnington die bahnbrechende Erfindung der Bioroboter mit Hilfe eines einflussreichen Geschäftspartners der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aber kann man Angus McLean wirklich trauen? Warum wacht der alte Lord plötzlich nicht mehr auf? Sein Körper scheint unversehrt, sein Bewusstsein ist jedoch verschwunden…
In der Einsamkeit der schottischen Highlands müssen Jemma, Jamie, Zack, Ned und Will nicht nur der verschrobenen Adelsfamilie auf den Zahn fühlen. Um herauszufinden, was passiert ist, wagen sie sich auch ins \'House of Nightmares\' – und dort wartet das Böse… heimtückisch und grausam… Besonders, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält…


Dunnington schenkte seinem Sohn ein beruhigendes Lächeln. »Ich habe einen unanfechtbaren Vertrag mit ihm ausgehandelt. Er wird kein Wort über dich verlieren. Zu niemandem. Sonst würde er viel zu viel aufs Spiel setzen.«


Ned hat sich rasch an seinen neuen Körper gewöhnt, doch nun reist er mit seinem Vater nach Schottland, wo Angus McLean sich mit dem Gedanken trägt, nach einem Schlaganfall von seinem malträtierten Körper ebenfalls in den eines Bioroboters zu wechseln. Neds Vater soll ihn in die Geheiminsse der bahnbrechenden Erfindung des Jahres 2038 einweihen, und Ned selbst wird die Aufgabe haben, die zahlreichen Fragen des alten Patriarchaten zu beantworten, um ihm bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Ned ist nicht wohl bei dem Gedanken, sich mit dem erfolgreichen Geschäftsmann über sein Leben in dem fremden Körper zu unterhalten - schließlich will der die Angelegenheit publik machen, sollte er selbst sich auch zu diesem Schritt entscheiden.
Glücklicherweise fahren Ned und sein Vater in Begleitung von Neds Bruder Will, sowie den Jugendlichen Jemma, Jamie und Zack, mit denen die beiden seit den Abenteuern in \'Mind Ripper\' eng befreundet sind. Denn der Empfang in dem altherrschaftlichen Schloss in den schottischen Highlands ist alles andere als erfreulich. Der alte Angus McLean entpuppt sich als tyrannisches Familienoberhaupt, die anderen Familienmitglieder sind allesamt - merkwürdig. Kein Ort zum Wohlfühlen, das steht jedenfalls sofort fest...


»Die McLeans sind eine etwas seltsame Familie. Vertraut auf Abberton Coille also besser niemandem.«


Anders als im ersten Band der Reihe stand diesmal zunächst nicht die Cyberworld im Mittelpunkt des Geschehens. Die neuen Ortschaften und Personen sowie die Entwicklungen seit den Abenteuern um den Mind Ripper werden dem neugierigen Leser präsentiert, und es ist einiges Neues von den bereits bekannten Charakteren zu erfahren. Diese werden nicht nur wieder sympathisch dargestellt, sondern facettenreich und mit authentischen Gefühlen, Reaktionen, Zweifeln. Gerade der Umgang miteinander war auch diesmal überaus glaubhaft und nachvollziehbar und nichts davon wirkte aufgesetzt oder fadenscheinig.
Nadine Erdmann gelingt es einmal mehr bravourös, dem Leser die verschiedenen Situationen, ebenso wie die Welt der CyberGames, plastisch vor Augen zu führen. Eine bildhafte Darstellung, verbunden mit einem wirklich gefälligen, flüssigen Schreibstil verschafft dem Leser pausenloses Kopfkino. Der Wechsel von ernsten Themen bis hin zu ethischen Fragestellungen, aufregenden Abenteuern und gefühlvollen Szenen ist hier wieder sehr schön gelungen. Besonders gefallen haben mir dabei häufig die Dialoge, die von schlagfertig, böszungig, humorvoll, tief bis berührend alle Facetten aufweisen.

Die Bandbreite der Themen - Homosexualität, Behinderung, Krankheit, Tod, die Möglichkeiten der Technik und ihre Grenzen, ethische Fragestellungen, Familienbande - wikrt dabei nicht überfrachtend, sondern stellt vielmehr den notwendigen Hintergrund dar für einen überaus spannenden Jugendthriller.
Schließlich geht es ja doch um das CyberGame \'House of Nightmare\', und der Name ist Programm. Ein geschickter Szenenwechsel hält den Leser dabei über alle Geschehnisse im Spiel und außerhalb auf dem Laufenden. Auch wenn doch schnell klar ist, wer hinter dem Mysterium steckt, dass der alte Angus McLean plötzlich nicht mehr aufwacht, ist der Kampf um das Bewusstsein des Alten wirklich spannend dargestellt.

Insgesamt eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die wieder überzeugen konnte! Ein Buch, das jugendlichen Thrillerfans empfohlen sei, die eine gute Mischung aus Spannung, Themenvielfalt und interessanter Geschichte zu schätzen wissen...


Schön, dass bereits angekündigt ist, dass die Buchreihe fortgesetzt werden soll. Ich freue mich in jedem Fall auf mehr aus der Feder von Nadine Erdmann!



© Parden

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