Rezension (5/5*) zu Goyas Ungeheuer von Berna González Harbour

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.294
10.424
49
49
Buchinformationen und Rezensionen zu Goyas Ungeheuer von Berna González Harbour
Kaufen >
Gerne mehr davon

Gerne mehr davon


Die Autorin nimmt uns in diesem Krimi mit nach Spanien. Der Leser lernt Comisaria María Riuz kennen. María wurde suspendiert, doch ihr Ehrgeiz packt sie direkt, als sie von einigen toten Truthähnen hört. Sie beginnt sich zaghaft umzuhören, doch als eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, ist sie in ihrem Element.
Die Tote hatte eine Obsession, der Maler Goya hatte es ihr angetan. Viele Spuren gibt es dabei zu verfolgen. Einmal ihr Professor, der schnell als Täter in den Fokus rückt, und mit Sara, dem Opfer, ein Verhältnis hatte. Aber auch die Hausbesetzerszene könnte eine heiße Spur sein. Dort lernt María den Jungen Eloy kennen, der mit Sara befreundet war. Durch ihn findet sie Unterstützung, muss sich aber auch mit bitteren Dingen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, ihr eigenes Kind, hätte in seinem Alter sein können.

Das Team um María und ihre beiden Freunde die als Journalisten tätig sind, helfen ihr nur bedingt, denn alle wissen, was auf dem Spiel steht, wenn sie sich nicht an ihr Ermittlungsverbot hält. Dennoch merkt man, dass wir es hier mit einer Gruppe Menschen zu tun haben, die sich ergänzen und gemeinsam tolles zu leisten imstande sind.
Doch auch einer ihrer Teamkollegen scheint etwas zu verheimlichen, so muss María auch dort ein Auge drauf haben, erst recht da ihr der Verdacht kommt, es könne mit dem aktuellen Fall zu tun haben, denn der Tod des Hundes ihres Kollegen wird ebenfalls auf einem Bild des Malers dargestellt, genau wie Sara, die ebenfalls einem Gemälde entsprungen scheint.

Dieser Krimi hat mich enorm gefesselt, meine Sorge mich mit den Örtlichkeiten Spaniens nicht zurecht zu finden, hat sich als unbegründet erwiesen. Die Tatsache, dass es schon Bände um die Comisaria gibt, war kein Problem. Viele Rückblicke klären über wichtige vergangene Details auf, wie zum Beispiel ihre Beziehung zu Tomàs, einem ehemaligen Kollegen, der nun bewegungsunfähig im Rollstuhl sitzt.
Dies ist ein weiterer Pluspunkt des Krimis, denn der Leser wird auch in ein interessantes Privatleben der Figuren involviert. Kein blutrünstiges Werk, es sind eher leise, verhaltene Andeutungen die der Spannung aber keinen Abbruch tun.
Ganz nebenbei taucht man als Leser in die Welt des Malers Goya ein, definitiv ein weiteres Schmankerl. Viel wusste ich vor meiner Lektüre nicht, doch sie hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt.

Ich hoffe sehr auf weitere Teile dieser Reihe, weil mich die spanische Autorin mit diesem Werk enorm überrascht hat.

 

Beliebteste Beiträge in diesem Forum