Eindrückliche Erzählung über die Nachwirkungen von Mobbing
Maik Gerecke ist mir schon in den zwei Anthologien („Zerschlagen“ und „*innen – Frauengeschichten“) des VHV-Verlags positiv aufgefallen. Darum war ich erfreut, als ich im Verlagsprogramm die Vorankündigung einer Novelle von ihm entdeckte.
Nun, mit „Feßmann“ (so der Titel) ist Maik Gerecke eine (Fazit vorab) eindrückliche Erzählung gelungen, die das Gestern ins Heute holt und zeigt, wie aktuell das Thema "Mobbing" immer noch ist!
Der Ich-Erzähler erzählt den Leser*innen in Rückblenden die Geschichte eines, nun ja, ungewöhnlichen Amoklaufs mit noch ungewöhnlicherer Munition und wie es dazu kommen konnte. Der titelgebende Fabian Feßmann wird von allen an seiner Schule, die mitten in einem (im wahrsten Sinne des Wortes) rückwärtsgewandten kleinen Ort irgendwo in Deutschland steht, gehänselt und gemobbt. „Der Neue“ (der Ich-Erzähler) will sich daran nicht beteiligen; er ist der Meinung „[…] keiner hat es verdient, so behandelt zu werden. Auch der schrullige Fabian Feßmann nicht.“ (S. 63). Darum versucht er, Fabian „ins Boot zu holen“, sich mit ihm anzufreunden, was ihm zumindest auch zeitweise gelingt – nur um dann selbst zum „nächsten“ Hassobjekt der Schule zu werden.
Maik Gerecke zeigt eindrucksvoll, was Mobbing bewirkt, lässt den Ich-Erzähler sich fragen, wie es (ob bewusst gewollt oder „nur mitgemacht, weil es jeder macht“ – beides ist unmenschlich) entsteht („Wer ist schuld an all den Fabians, den Hitlers, Stalins und Trumps? Waren wir nicht wachsam genug? Zu sehr mit uns selbst beschäftigt? Vielleicht ist unsere Kultur zu keinem Zeitpunkt ihrer Entwicklung jemals erwachsen gewesen.“ (S. 110)) – das alles (zum Teil) in der Sprache des heutigen Gestern und mit hinter den schwarzen Buchstaben versteckten Humor sowie der Verbeugung vor kultigen Science-Fiction-Serien.
Wie immer im VHV-Verlag ist auch dieses Büchlein hochwertig gestaltet mit viel Liebe zum Detail.
Glasklare Leseempfehlung!
©kingofmusic
Maik Gerecke ist mir schon in den zwei Anthologien („Zerschlagen“ und „*innen – Frauengeschichten“) des VHV-Verlags positiv aufgefallen. Darum war ich erfreut, als ich im Verlagsprogramm die Vorankündigung einer Novelle von ihm entdeckte.
Nun, mit „Feßmann“ (so der Titel) ist Maik Gerecke eine (Fazit vorab) eindrückliche Erzählung gelungen, die das Gestern ins Heute holt und zeigt, wie aktuell das Thema "Mobbing" immer noch ist!
Der Ich-Erzähler erzählt den Leser*innen in Rückblenden die Geschichte eines, nun ja, ungewöhnlichen Amoklaufs mit noch ungewöhnlicherer Munition und wie es dazu kommen konnte. Der titelgebende Fabian Feßmann wird von allen an seiner Schule, die mitten in einem (im wahrsten Sinne des Wortes) rückwärtsgewandten kleinen Ort irgendwo in Deutschland steht, gehänselt und gemobbt. „Der Neue“ (der Ich-Erzähler) will sich daran nicht beteiligen; er ist der Meinung „[…] keiner hat es verdient, so behandelt zu werden. Auch der schrullige Fabian Feßmann nicht.“ (S. 63). Darum versucht er, Fabian „ins Boot zu holen“, sich mit ihm anzufreunden, was ihm zumindest auch zeitweise gelingt – nur um dann selbst zum „nächsten“ Hassobjekt der Schule zu werden.
Maik Gerecke zeigt eindrucksvoll, was Mobbing bewirkt, lässt den Ich-Erzähler sich fragen, wie es (ob bewusst gewollt oder „nur mitgemacht, weil es jeder macht“ – beides ist unmenschlich) entsteht („Wer ist schuld an all den Fabians, den Hitlers, Stalins und Trumps? Waren wir nicht wachsam genug? Zu sehr mit uns selbst beschäftigt? Vielleicht ist unsere Kultur zu keinem Zeitpunkt ihrer Entwicklung jemals erwachsen gewesen.“ (S. 110)) – das alles (zum Teil) in der Sprache des heutigen Gestern und mit hinter den schwarzen Buchstaben versteckten Humor sowie der Verbeugung vor kultigen Science-Fiction-Serien.
Wie immer im VHV-Verlag ist auch dieses Büchlein hochwertig gestaltet mit viel Liebe zum Detail.
Glasklare Leseempfehlung!
©kingofmusic