›Fahrenheit 451‹ ist die Temperatur, bei der »Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt«. In Ray Bradburys Zukunftsvision ist die Feuerwehr nicht mehr mit Wasserspritzen ausgerüstet, sondern mit Flammenwerfern, die genau diesen Hitzegrad erzeugen, um die letzten Zeugnisse individualistischen Denkens – die Bücher – zu vernichten. Da beginnt der Feuerwehrmann Guy Montag, sich Fragen zu stellen… Die beängstigende Geschichte von einer Welt, in der das Bücherlesen mit Gefängnis und Tod bestraft wird, ist ein zeitloses Plädoyer für das freie Denken.Kaufen
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Guy Montag ist Feuerwehrmann. In einer nicht näher definierten Zukunft ist es die Aufgabe der Feuerwehr nicht Brände zu löschen. Im Gegenteil, die Feuerwehr verbrennt – Bücher!
Fahrenheit 451 ist die Temperatur, bei der Papier verbrennt. Als das Buch 1953 erschien - in 200 signierten und nummerierten Exemplaren, - war die amerikanische Originalausgabe gebunden in ein asbesthaltiges Material „ von außerordentlicher Widerstandsfähigkeit gegen Pyrolyse“.
Um das Buch zu begreifen, muss man die Zeit begreifen, aus der es stammt. Amerika war eine der Siegermächte im zweiten Weltkrieg, Anfang der 1950er Jahre befand sich Amerika aber mittendrin in einem nächsten, dem kalten Krieg. Die Angst vor der Atombombe wurde sukzessive geschürt. Die McCarthy Ära mit ihren Verhaftungen und Verhören politisch Verdächtiger beginnt. Gleichzeitig startet die Unterhaltungsindustrie mit den ersten Fernsehserien und Sitcoms.
Ray Bradburys Held Guy Montag ist ein braver Befehlsempfänger. Seine Ehefrau Mildred verbringt den ganzen Tag mit ihrer „Familie“, den personalisierten Serien, heute würde man wohl Videowalls dazu sagen. Eines Tages trifft Guy die junge Clarisse, deren alter Onkel sich noch an ein Leben „früher“ erinnert, Plötzlich beginnt Guy sich zu fragen, ob er glücklich ist, in einer Gesellschaft, in der Bücher verboten waren, eigenständiges Denken, intellektuelle Bildung nicht erwünscht ist. Er beginnt das Verbot von Büchern zu hinterfragen. „Jeder ist geistesgestört, der wähnt, er könne die Regierung und uns hintergehen.“ erklärt Montags Befehlshaber Beatty, ein Mann der jedes Zitat erkennt und trotzdem Bücher und deren Besitzer vernichtet.
Fahrenheit 451 ist nur jedoch bedingt eine Dystopie, beängstigend in seiner Aktualität und Relevanz. Bücher haben schon immer gebrannt. Schon Heinrich Heine schreibt 1821 „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Regierungen merken - damals wie heute - wie vorteilhaft es ist wenn Leute nichts anderes lesen „Leidenschaftliche Lippen“ und die „Faust in der Fresse“. Wenn sparen an der Bildung bedeutet, dass das Volk nicht mehr begreift, wenn Demokratie und Verfassung ausgehebelt werden, wenn sich keiner mehr dagegen wehrt, wenn das Recht der Politik folgt, dann ist Fahrenheit 451 kein Zukunftsszenario, dann sind wir mittendrin.
Fahrenheit 451 ist vor allem eins, eine unbedingte Liebeserklärung an die Literatur und die Macht des Wortes, eine lebenslange Liebe. Lasst und diese niemals abhandenkommen!
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