Rezension Rezension (5/5*) zu Fahrenheit 451: A Novel von Ray Bradbury.

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Buchinformationen und Rezensionen zu Fahrenheit 451: A Novel von Ray Bradbury
Kaufen >
Ein Leben ohne Bücher?


Interessant finde ich ja schon mal, wie das Buch entstand. Gar nicht mit einem Mal als Roman, sondern vorab als Geschichten. Selbst ein Theaterstück hat er draus gemacht und eine Opernfassung geschrieben.

Was für ein trauriges Leben muss das sein, keine Bücher besitzen zu dürfen. Montag scheint ja ein Geheimnis zu haben, ob es mit Büchern zusammenhängt? Wenn ja, hoffe ich nicht, dass er sich mal verrät. Mit solchen Gesprächen scheint er sich jedenfalls in Gefahr zu begeben:


[zitat]Montag besah sich die Karten in seiner Hand. „Ich – ich war in Gedanken bei dem Feuer von voriger Woche. Ich dachte an den Mann, dessen Bibliothek wir erledigten. Was geschah mit ihm?“ „Er wurde schreiend in eine Irrenanstalt eingeliefert.“
„Er war doch nicht geistesgestört.“
Beatty ordnete gelassen seine Karten. „Jeder ist geistesgestört, der meint, er könne die Regierung und uns hintergehen.“
„Ich habe versucht mir vorzustellen“, sagte Montag, „wie einem dabei zumute ist. Ich meine, wenn die Feuerwehr unsere Häuser und unsere Bücher anzündet.“
„Wir haben keine Bücher.“
„Aber wenn wir welche hätten.“
„Hast du denn welche?“
„Nein.“ Montag sah über die andern hinweg auf die Wand mit den maschinengeschriebenen Verzeichnissen einer Million verbotener Bücher. Ihre Namen gingen jahraus, jahrein in Flammen auf unter seiner Axt und seinem Schlauch, der nicht Wasser, sondern Kerosin spie.[/zitat]

Montags Entwicklung finde ich sehr interessant. Mit seiner Frau kann er ja wohl schon lange nicht mehr reden. Die ist den ganzen Tag von ihrer Familie an den Wänden umgeben. Lässt sich von Musik und Werbung berieseln. Selbst beim Schlafen hat sie diese Ohrstöpsel in den Ohren. Hat nicht mal mitbekommen, dass sie zu viele Schlaftabletten genommen hat.
Und hat panische Angst, an diesem Leben was zu verändern. Ich bin gespannt auf ihre weitere Reaktion, nachdem Montag ihr die Bücher gezeigt hat, die er versteckt hat.

Auf ein schönes Wortspiel Bradburys bin ich bei Wikipedia gestoßen: Montag ist ein amerikanischer Papierhersteller und Faber kenne ich als Bleistifthersteller.


 

Helmut Pöll

Moderator
Teammitglied
9. Dezember 2013
6.582
11.188
49
München
das habe ich als Film gesehen, @Tiram. Wenn ich mich richtig erinnere kommt der Titel daher, dass Papier bei dieser Temperatur zu brennen anfängt.
 
  • Like
Reaktionen: Tiram

Momo

Aktives Mitglied
10. November 2014
995
1.264
44
Ich habe kürzlich auch den Film gesehen. Das Buch habe ich vor ein paar Jahren gelesen.

Ich tue mir schwer mit der Vorstellung, ein Buch mit einem Umfang von mehr als 400 Seiten auswendig zu lernen. Aber die Idee finde ich sehr originell, wenn man die Bedeutung dahinter sieht.
 

Beliebteste Beiträge in diesem Forum