Rezension Rezension (5/5*) zu Englischer Harem von Anthony McCarten.

Buchinformationen und Rezensionen zu Englischer Harem von Anthony McCarten
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Von Angelegenheiten die niemanden etwas angehen

Englischer Harem ist eine mit zartfühlender Ironie erzählte Geschichte über das Schicksal des muslimischen Wahllondoners Saaman Sahar aus dem Iran, der sich britischer fühlt, als seine Umgebung sich vorzustellen vermag. Im Gegensatz zu seinem Vater, der in Teheran Metzger ist, betreibt Sam in London ein gutgehendes Restaurant für Vegetarier. Spätestens als die junge Tracy Pringle als dritte Frau bei ihm einzieht, interessieren sich die Behörden dafür, was sich hinter den vier Wänden seines Privathaushaltes abspielt, weil sie von Tracys eifersüchtigem Ex-Freund angestachelt wurden.

Da man als Leser Einblick in Sams Motive hat, kommt man nicht umhin sich für eine Gesellschaft zu schämen, die leben und leben lassen nach wie vor nicht zum obersten Prinzip erhoben hat. Die keinerlei Gespür dafür entwickeln möchte, welche Angelegenheiten sie nichts angehen und was plumpdreistes Einmischen für unnötigen Stress und Leid hervorrufen kann. Ich las den umfangreichen Roman mit einem lachenden und einem tränenden Auge.