Rezension (5/5*) zu Elternabend von Sebastian Fitzek

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Skurrile Flucht mit ernstem Ausgang

Die Thriller von Fitzek haben mich bisher (und wohl auch zukünfig) nicht interesseiert, aber eine positive Besprechung seines neuen Romans "Elternabend" in meiner Tageszeitung hat mich neugierig gemacht.

Sascha Nebel wird beim Versuch, einen überdimensionierten SUV zu klauen, von einer Umweltaktivistin überrascht, die mit einem Baseballschläger den Wagen zertrümmert. Eingeschlossen zwischen einer sich annähernden Fridays for Future Gruppe und einer Polizeistreife ergreifen die beiden Straftäter die Flucht, die sie in einen wartenden Bus führt. Dieser ist auf dem Weg zu einem Elternabend, die beiden, Sascha und Wilma (so nennt er sie in Erinnerung an die Keulen schwingende frau von Fred Feuerstein) werden von den anderen für die Eltern des schwarzen Schafes derKlasse gehalten, beim Elternabend soll auch über dessen Ausschulung entschieden werden. Notgedrungen spielen die beiden das Spiel mit, damit die Flucht nicht vorzeitig beendet wird.

Eigentlich Stoff für eine gute Komödie, wie sie auch meine Tageszeitung versprochen hat. Doch je weiter man liest, desto öfter belibt einem das Lachen im Hals stecken. Doch das liegt nicht daran, dass der Roman schlecht geschrieben wäre, sondern daran, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Sowohl Sascha als auch Wilma schleppen einen Berg an Problemen mit sich herum, doch am Ende zeigt sich immerhin ein sanfter Streif am Horizont.

Auch wenn meine falschen Erwartungen nicht erfüllt worden sind, habe ich keine Sekunde der Lektüre bereut, die bittere Realitäten des (Schul-)Alltags anspricht.

 
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