Rezension Rezension (5/5*) zu Elloani: In Liebe und Krieg von Anke Becker.

hulahairbabe

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16. März 2020
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Ich habe dieses Buch verschlungen

Ich bin auf die Autorin Anke Becker durch die „Vereinte Welten“ Reihe aufmerksam geworden, die mich bis heute in ihren Bann gezogen hat. Ich mag Ankes Art und Weise die phantastischen Welten zu beschreiben und den Leser detailliert in die Köpfe ihrer Protagonisten schauen zu lassen. Ich habe immer gedacht, dass an die Vereinten Welten kein weiteres Buch von ihr rankommen würde, allerdings hat mich Elloani genauso mitgenommen – wenn es auch auf eine andere Art und Weise großartig ist.
In Elloani geht es um Airy und Kaila. Kaila ist die Königin von Velatien, die in einer geheimnisvollen Maskennacht aus ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen auszubrechen versucht. Was trifft sich da besser, als ein sexy Stelldichein mit einem geheimnisvollen Unbekannten? In dieser Nacht erlebt sie eine unvergessliche Zeit mit Airy. Ohne zu wissen wer der andere ist, können beide diese Nacht nicht mehr vergessen. Unverhofft treffen sich beide auf dem Schlachtfeld wieder – auf gegnerischen Seiten. Wird Airy Kaila für sein Land und sein Volk gewinnen können?
Die Geschichte startet zügig mit dem Maskenball. Wer Anke Becker kennt weiß, dass sie recht detailliert Eindrücke und Gefühle ihrer Protagonisten schildert, so dass man als Leser recht tief in die Charaktere und Geschichte eintauchen kann – ohne langatmig zu werden. Ich konnte mich sehr schnell in Kailas Leben wiederfinden und habe schnell den Einstieg in die Geschichte gefunden. Besonders gefallen hat mir aber Protagonist Airy. Ich fand ihn mit all seinen Werten und Verpflichtungen extrem interessant und sympathisch. Kaila war mir zwar nicht unsympathisch, Airy hat aber im laufe der Geschichte seine Werte mit mehr Mut und Courage verteidigt. Für mich waren beide aber sehr gelungene Protagonisten und auch bei Kaila konnte man über das Buch hinweg eine Entwicklung feststellen. War sie zu Beginn der Geschichte noch hochgradig fremdgesteuert, so hat sie ihre Entscheidungen zum Ende hin mehr hinterfragt.
Was mir besonders gut gefallen hat, war der gesellschaftskritische Aspekt. Airy Volk, die Hochländer, wurden als Barbaren und Hinterwälder beschrieben (zumindest aus Sicht der Velatier) und zeigen das auf, was man leider auch in Realität häufiger beobachtet. Die Menschen stecken andere in Schubladen und schauen nicht hinter die Fassade. Auch blinde Folgsamkeit religiöser Prediger und das Ausbeuten natürlicher Ressourcen werden in dem Buch aufgegriffen. Das fand ich super gelungen. Man lernt in diesem Band sehr viel über den Lebensraum der Hochländer, deren Werte, Gebräuche aber auch des Umfeldes. Velatien stand in diesem Buch nicht im Fokus, ich schätze aber mal, das sich das im Folgeband ändert (ich wünsche es mir).
Trotz der Dicke des Buches (man hat echt vieeeeeel zu lesen), hat mir das Buch extrem gut gefallen. Ich habe beide Protagonisten ins Herz geschlossen und bin gespannt mehr über die Beziehung der beiden, der Konflikte die durch deren ungleiche Herkunft entstehen und über Velatien zu lesen. Ich kann das Buch jedem empfehlen – lest es!