Rezension (5/5*) zu Düstersee: Kriminalroman (Joachim Vernau, Band 7) von Elisabeth Herrmann

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Das Warten hat sich gelohnt

Es hat lange gedauert, bis Elisabeth Herrmann mit "Düstersee" einen neuen Roman Joachim Vernau Reihe vorgelegt hat, doch das Warten hat sich zweifelsohne Gelohnt.

Vernau macht auf Einladung seines in der Berliner Anwaltskammer einflussreichen Kollegen Steinhoff Urlaub in dessen Hütte am Düstersee im Ukermärkischen. Schnell spürt er eine miese Stimmung im gleichnamigen Dorf, dessen Bevölkerung gespalten zu sein schein, nämlich in die Menschen, die in irgendeiner Art und Weise abhängig von Steinhoff sind und die, die sich seinem Einfluss im Dorf widersetzen. Steinhoff hat nämlich nach der Wende frühzeitig erkannt, dass die Berliner Domizile auf dem Land suchen und deshalb das halbe Dorf aufgekauft, die Häuser später gewinnbringend verkauft. Doch nun regt sich Widerstand, inbesondere in Form einer alternativen Naturheilerin. Kurz darauf ist Steinhoff tot, bei einem Asthmaanfall erstickt. Doch die Tatsache, dass erdas für ihn lebensnotwendige Spray nicht dabei hatte, macht nicht nur Vernau stutzig. Als dann auch noch die Naturheilerin mit einem Bolzenschneider erschlagen wird, ist es mit Vernaus Urlaubsfeeling vorbei, denn dringend tatverdächtig ist Ingeborg Huth, die Lebensgefährtin seiner Mutter. Obwohl ihn eher Abneigung gegen die von ihm Hütchen genannte Frau kennzeichnet, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt auf die Spuren einer zehn Jahre zurückliegenden Tat, die die Wurzel des aktuellen Bösen darstellt.

Wieder einmal gelingt es Frau Herrmann, den Leser mit der Mischung aus Spannug und Schnodderigkeit, die den Anwalt kennzeichnet, zu fesseln. Bleibt zu hoffen, dass es nicht noch einmal so lange bis zum nächten Vernau-Roman dauert.

 

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