Rezension (5/5*) zu Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher: Roman von Beate Rygiert

buchregal

Aktives Mitglied
8. April 2021
868
960
44
71
Starke Frauen

In den Zwanziger Jahren lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstein-Verlags, die Journalistin Dr. Rosalie Gräfenberg kennen und verliebt sich in sie. Wenig später macht er ihr einen Antrag. Doch das gefällt seiner Familie überhaupt nicht, sie integrieren gegen die junge Frau und machen nicht nur ihr, sondern auch Franz das Leben schwer. Doch die Autorin Vicky Baum, die ihr Büro im Ullstein-Verlag hat, und das Tippfräulein Lili Blume schlagen sich auf Rosalies Seite.
Ich habe schon einige Bücher von Beate Rygiert gelesen und ihr gelingt es immer wieder, mich mit ihrem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil zu begeistern. Dieses Mal hat sie sich mit dem Ullstein-Verlag befasst und da im Besonderen mit den starken Frauen.
Die meisten der beteiligten Personen sind real. Dr. Rosalie Gräfenberg ist geschieden. Sie ist intelligent, gebildet und hat sich als Journalistin einen Namen gemacht. Auch wenn es ihrerseits nicht unbedingt eine Liebesheirat mit dem viel älteren Franz ist, so stehen sie doch zusammen. Auch Vicky Baum ist eine selbstbewusste und erfolgreiche Frau und sie ist mit Rosalie befreundet. Aber auch Lili Blume, die aus einer ganz ander4en Gesellschaftsschicht stammt, hat mir gut gefallen. Die Familie von Franz hat Angst um ihr Erbe und ihnen ist jedes Mittel recht, um Rosalie zu vertreiben. Auch im Verlag bereitet man ihr Schwierigkeiten. Doch die Frauen wissen um ihre Fähigkeiten und lassen sich von den Männern nicht unterbuttern.
Die Zwanziger Jahre sind einerseits schillernd, aber es gibt auch große Not in Berlin. Ein Nährboden, auf dem die Nazis sich breit machen können. Die Frauen erkenn die Gefahr, während die jüdische Familie Ullstein nicht sehen wollen, was da auf sie zukommt.
Mir hat dieser interessante und unterhaltsame Roman gut gefallen.