Rezension (5/5*) zu Die Totenbändiger - Band 24 von Nadine Erdmann

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.869
7.759
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Ein würdiges Finale...

Die Wintersonnenwende steht kurz bevor und mit ihr die alles entscheidende vierte Unheilige Nacht. Werden die Hunts Carltons Pläne vereiteln und Cams Leben retten können? (Klappentext)

Ich hasse Abschiede. Und doch war es das jetzt. 24 Bände einer fantastischen Reihe münden hier in "Wintersonnenwende" in das Finale. In ein würdiges Finale, so viel gleich vorweg. Spannung, Action, Nägelkauen, Lachen und Weinen, alles dabei...

Hier läuft alles auf die Vollendung des vierten Rituals hinaus und was dann geschieht. Carlton, der alles daran setzt, Herr über die dunklen Zwillinge zu werden, legt für seine Verfolger falsche Finten und sorgt für eine engmaschige Bewachung des Geschehens - da scheint es kein Durchkommen zu geben. Und die Hunts mit ihren Freunden wollen nichts sehnlicher als Cam zu retten und Carlton endgültig das Handwerk zu legen.

Mehr vom Inhalt zu erzählen würde nur spoilern, aber nach einem eher ruhigen Beginn (alle warten darauf, dass es dunkel wird und das Ritual beginnt) kann man sich über einen Mangel an Spannung definitiv nicht beklagen. Perspektivwechsel sorgen dafür, dass man als Leser:in auf verschiedenen Ebenen auf dem Laufenden bleibt, schüren jedoch durch die Platzierung des ein oder anderen Cliffhangers auch den Drang, unbedingt schnell weiterlesen zu wollen.

Anfangs läuft hier manches erstaunlich reibungslos, damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Aber dass der finale Kampf nicht verlustfrei bleiben kann, versteht sich eben auch von selbst. Es wäre auch blauäugig zu denken, dass die Verluste nur auf Carltons Seite liegen - und davor hatte ich vor und während des Lesens am meisten Sorge. Wen würde es erwischen? Nun, ich habe jetzt die Antwort(en) darauf, und ja, es war traurig. Wie traurig, muss nun aber jede:r selbst herausfinden, mehr verrate ich hier nicht.

Der Trauer wird ebenso wie der Erleichterung, dass nun endlich alles vorüber ist, im Anschluss an den Kampf auch Raum gegeben. Tatsächlich sind dem Danach fast noch 100 Seiten gewidmet. Und das ist auch gut so. Zeit für Emotionen - Taschentücher an die Front. Und das beileibe nicht nur wegen trauriger Stellen - hier gibt es viele herzerwärmende, rührende, berührende Momente, fast schon ein wenig viel, aber glücklicherweise nicht kitschig und unbedingt passend für das Grande Finale.

Und ganz am Ende: ein Ausblick auf ein halbes Jahr später. Dort webt die Autorin auch noch die letzten losen Enden zusammen, für mich bleiben keine Fragen mehr offen. Eindeutig ist das Ende auf die Zukunft ausgerichtet, eine lebendige, frohe Zukunft mit Blick auf die nächste Generation. Mit einem weinenden Auge aber doch zustimmend kann ich die Hunts und ihre Freunde nun gehen lassen, die Erzählung ist rund.

Fast drei Jahre lang hat mich diese Reihe begleitet - und nun ist es vorbei. Bleibt die Spannung auf das, was Nadine Erdmann sich noch für Welten ausdenken wird. Ich freue mich definitiv darauf!


© Parden