Rezension (5/5*) zu Die Totenbändiger - Band 17: Neue Zeiten von Nadine Erdmann

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Gelungener Auftakt der dritten Staffel...

Die dritte Unheilige Nacht ist vorüber und nach dem Schlag gegen Carlton brechen für die Hunts neue Zeiten an. Während sie den beiden geretteten Ritualkindern helfen, sich in ihrer Familie einzuleben, müssen sie gleichzeitig weiter gegen Carlton vorgehen, um ihm das Handwerk zu legen, bevor er zu einem Gegenschlag ausholen kann. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wenn gerade der erste Herbstnebel durch die Straßen zieht und London lahmlegt. Im Nebel ist mit Geistern nicht zu spaßen. Das bekommen besonders die Spuks zu spüren, als sie zu einem Notfalleinsatz gerufen werden, der es in sich hat…

Band 17 der Reihe um die Totenbändiger ist der Auftakt zur dritten und finalen Staffel. Erneut ist der Autorin ein gelungener Mix aus Spannung und Wohlfühlmomenten mit durchaus auch berührenden Passagen geglückt.

Ein Lob vorab: Bevor die Folge wirklich losgeht, hat Nadine Erdmann die Geschehnisse der zweiten Staffel noch einmal kurz und knapp zusammengefasst, was mir den Wiedereinstieg doch sehr erleichtert hat, weil da nicht länger das Gefühl war, womöglich inzwischen zu viel vergessen zu haben. Das hat mir sehr gut gefallen. Doch nun zum eigentlichen Geschehen.

Gerade die beiden geretteten und schwer traumatisierten kleinen Kinder benötigen die besondere Aufmerksamkeit der Hunts, denn ein normales Familienleben sind diese nicht gewohnt, so dass sie vieles noch in Frage stellen. Doch Toby und Leo lassen den Kontakt allmählich selbstverständlicher zu und nähern sich v.a. Gabriel und Matt etwas mehr an. Die Rolle der knuffigen und zugewandten Vierbeiner der Familie ist jedoch auch nicht zu unterschätzen. Da gab es so manche herzerwärmende Szene.

Aber auch die Spannung kommt diesmal wieder nicht zu kurz. Die Spook Squad wird zu einem Sondereinsatz gerufen. Ein Kinderheim hat einen massiven Geistereinbruch gemeldet, was bei dem derzeit dichten Nebel in London kein Pappenstiel ist. Denn Geister verhalten sich im Nebel noch einmal ganz anders - und zu Gabriels, Skys und Conners Verblüffung auch noch einmal anders als bislang bekannt. Das wird richtig gefährlich, und ich ertappte mich wieder dabei, wie ich durch die Seiten jagte um zu erfahren, ob diese Aufgabe gemeistert wird - und ob dabei alle überleben. Ein Kinderspiel sieht definitiv anders aus...

Das Ende wartet diesmal weniger mit einem Cliffhanger denn mit einer handfesten, bösen, kleinen Überraschung auf, die eigentlich keine sein sollte, weil sie im Nachhinein besehen absolut logisch klingt. Schlimm genug...

Der flüssige Schreibstil, die Spannung im Mittelteil, die Rührung bei den Wohlfühlmomenten, die neuen Aspekte des Geisterjagens, die Wiederbegegnung mit den bekannten Figuren, die neuen Erkenntnisse - hach, ich mag hier einfach alles... Und hätte gern schnell mehr davon - denn dass der fiese Schulleiter Carlton die schwere Niederlage im letzten Band und die daraus resultierenden Konsequenzen nicht auf sich sitzen lassen wird, versteht sich wohl von selbst...

Es bleibt spannend, wann geht es weiter?!


© Parden