Rezension Rezension (5/5*) zu Die Todesbotin: Thriller (Viktor Puppe, Band 2) von Thomas Elbel.

Amena25

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23. Oktober 2016
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Todesbotin von Thomas Elbel
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Informativ, spannend, witzig


Im Vergleich zum ersten Band ,,Der Todesmeister“ geht es hier nicht ganz so blutig und grauenerregend zu, jedoch keineswegs weniger spannend.
Wer das multikulturellen Berliner Ermittlertrio kennenlernt, wird es lieben oder überzeichnet finden. Oberkommissar Viktor von Puppe, adelig und mit einem noch lebenden SS-Großvater belastet, hat nun seinen Platz im LKA gefunden. Er besticht durch Intelligenz und Stil. Hauptkommissar Kenji Tokugawa, deutsch-japanischer Abstammung und eher unangepasst, fällt durch markante Sprüche und Ungehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber auf. Dritte im Bunde ist Begüm Duran, Deutschtürkin in zweiter Generation, alleinerziehende Mutter, die ihre Vergangenheit lieber unerwähnt lässt.
Als in einem Neuköllner Handyladen der Besitzer erschossen aufgefunden wird, vernutet man zunächst einen Bandenkrieg. Als sich aber herausstellt, dass Begüms Bruder kurz zuvor Kontakt mit dem Erschossenen hatte, um ausgerechnet Schulden bei ihm einzutreiben, lässt Begüm Beweise verschwinden und ermittelt auf eigene Faust, um ihren Bruder zu schützen.
Als es kurz darauf in einem verlassenen Kinderkrankenhaus zu einer verheerenden Explosion kommt, bei der offenbar ein junger Flüchtling zu Tode kommt, vermutet man einen terroristischen Hintergrund der Tat.
Für Viktor und Ken beginnt eine sehr schwierige und nervenaufreibende Ermittlung, da der Staatsschutz dazwischenfunkt und die Fälle an sich reißt. Jedoch ergeben sich auch Spuren, die in eine gänzlich andere Richtung weisen: eine ,,völkischen“ Gemeinschaft auf dem Lande, die fast völlig abgeschottet lebt und deren Mitglieder ganz eigene, nationale Ziele verfolgen.
Die Handlung ist sehr vielschichtig und verzwickt, immer wieder wird man, wie auch die Ermittler, auf eine falsche Fährte geführt. Dennoch verliert man nie den Überblick. Interessant ist auch, dass die Handlung auf realen Begebenheiten basiert. So existieren z.B. solche ,,völkischen“ Siedlungen tatsächlich in unserem Land.
Neben der Spannung machen für mich die teils sehr witzigen Dialoge und Dialekte und auch so manche Situationskomik den Krimi lesenswert. So bedrückend die Handlung stellenweise sein mag, so befreit kann man auch hin und wieder auflachen.
Auf eine Fortsetzung darf man gespannt sein.


 
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