Rezension (5/5*) zu Die Sehnsucht nach Licht: Roman von Kati Naumann

Petra Wiechmann

Neues Mitglied
6. November 2022
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Im Bann des Bergs

Louisa ist die Letzte einer langen Tradition, sie arbeitet im Bergwerk wie Generationen vor ihr. Sie führt die Menschen durch das Besucherbergwerk um ihnen den schweren Beruf des Bergmanns nahe zu bringen. Alle Männer aus den Generationen vor ihr waren Bergleute. Sie haben Silber, Kohle und Pechblende ( Uranit )abgebaut. Die Arbeit war sehr gefährlich, Unfälle, Grubenunglücke und Lungenkrankheiten kosteten den Bergleuten das Leben, auch in Louisas Familie gab es aus diesen Gründen Tote.

Dieses Buch ist nicht nur die Geschichte der Familie Steiner, oder die des Bergbaus im Erzgebirge, es ist auch eine Zeitreise von 1908 bis heute. Mal in der Vergangenheit und dann wieder im Heute erzählt die Autorin wie es den Menschen damals erging und was die Nachforschungen zu den vorherigen Generationen an Erkenntnissen bringen.

Aus jeder Zeile kann man die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, etwas Glück und gleichzeitig die Zufriedenheit mit dem Erreichten lesen.

Der Titel beschreibt das ganze Buch, die Bergleute arbeiten im Dunkeln, Licht ist etwas Positives für alle Menschen.

Die Autorin hat einen zurück haltenden Schreibstil, sie lässt ihre Figuren selber reden, sie wirken echt, man lernt sie kennen, verstehen, lacht und weint mit ihnen. Die Geschichte wirkt auf mich, egal in welcher Zeit, als ob es im Jetzt geschieht und ich als Leserin mittendrin bin.

Außer der spannenden Familiengeschichte erfährt man natürlich sehr viel über den Bergbau und den Traditionen im Erzgebirge.

Mir hat außerdem das Begleitmaterial wie Stammbaum, Karte der erwähnten Orte und eine Zeittafel sehr gut gefallen.