Rezension Rezension (5/5*) zu Die Nordseefalle: Ein Theodor-Storm-Krimi von Tilman Spreckelsen.

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Für Liebhaber historischer Kriminalromane ein Muss

Der noch erfolglose Dichter und Anwalt Theodor Storm hat einen neuen Fall. und der scheint sonnenklar zu sein. Sein Mandant Dahl wurde sturzbetrunken über der Leiche eines Zechkumpans gefunden, ein Blut beschmiertes Messer in der Hand. Doch er kann sich vorerst an nichts erinnern, erst als Storm die geniale Idee hat, ihn mit dem gleichen Getränk (Aquavit Linie) wie am Tag des Mordes abzufüllen, kehrt die Erinnerung zurück. Dahl erinnert sich, dass er dem Mordopfer in deiner Wohnung ein Fundstück aus der damals noch myhtischen untergegangenen Stadt Rungholt zeigen wollte, auf dem Weg dahin sei er von hinten gestoßen worden und dann in der oben beschriebenen Situation erwacht. Da diese Aussage wenig glaubwürdig klingt, droht dem Delinquenten die Auslieferung ans Gericht in Kopenhagen, wo Storm nichts mehr für seinen Mandanten tun könnte. Um diese Auslieferung zu verhindern, muss sich der Anwalt auf die Insel Föhr begeben, denn dort macht der Dänenkönig gerade Urlaub und in seiner Entourage befindet sich auch der Amtmann, der über die Auslieferung zu entscheiden hat. Obwohl in der Zwischenzeit zwei weitere Leichen gefunden werden, von denen zumindest eine ebenfalls mit dem Rungholtmythos in Verbindung steht, begibt sich Storm nach Wyk, wo er aber auf die Audienz warten muss. Und dauch auf der sonst so beschaulichen Insel ereignet sich ein weiterer Mord, zudem erleidet der Dichter Hans Christian Andersen, ebenfalls am Königshof weilend, mehrere Unfälle, die auch als Mordanschläge gedeutet werden könten. Storm und sein gereuer Scheiber Peter Söt haben also einiges zu tun, bis sie den verantwortlichen dieser wahnwitzigen Mordserie zur Rechenschaft ziehen können.

Wieder einmal, zum vierten Mal, überzeugt der Autor Tilman Spreckelsen in seiner ruhigen Art durch die Darstellung des etwas unbeholfenen Dichters Storm und der Darstellung des historischen Husums/der Insel Föhr. Vielleicht nicht jedermanns Sache, meine aber definitiv.