Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist – als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit.
»Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nicht verletzlich zu machen. Helene Bukowski erzählt von den daraus entstehenden Wunden, der Gewalt, ihren Spuren und den Traumata – den erlebten, als auch den vererbten.Kaufen
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"Das sie Blumen aus Papier faltete, während Soldaten und Soldatinnen zur gleichen Zeit ihre Waffen benutzten, kam Lisbeth absurd vor."
Lisbeth sieht keinen Ausweg mehr. Sie flüchtet ganz spontan aus ihrer Wohnung. Lässt ihr Kind und ihren Freund zurück. Ihr Rückzugsort ist ein Bunglow an der Ostsee. Hier trift sie die Kriegerin wieder. Auch sie scheint auf der Flucht zu sein. Doch was hat beide Frauen so tief verletzt, dass sie nur Trost beieinander finden können?
Die Autorin hat die Geschichte rund um Lisbeth und der Kriegerin wie eine Blume geschrieben. Langsam wird das Schicksal der beiden jungen Frauen entblättert bis man schließlich zum Kern vorstößt. Der Weg dahin, ist gepflaster von Dialogen, Briefen und Träumen. Am Anfang kan man die Handlung von Lisbeth nicht nachvollziehen, doch nach und nach, wird ihre Motivation immer etwas deutlicher. Und auch die Kriegerin scheint zunächst stark und unnahbar. Aber nichts ist eben so, wie es scheint.
Ein sehr ruhiges Buch, über das Schicksaal zwei verletzter Frauen. Ich habe es gerne gelesen und mochte den Ton der Autorin sehr.