Rezension Rezension (5/5*) zu Die Farben des Feuers: Roman von Pierre Lemaitre.

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Das Feuer der Rache

Dies ist das zweite Buch von Pierre Lemaitre, welches mir vor die Augen kam und ich muss sagen, ich habe es mit deutlichem Genuss gelesen. Die Sprache von Lemaitre gefällt mir sehr, dieser etwas ironisch boshafte Unterton beim Beschreiben menschlicher Eigenschaften hat etwas. Dann diese Spannung, der Autor hat die wunderbare Fähigkeit in seinen Romanen eine immense Spannung zu erschaffen, die die Leser mitreißt. Man kann dieses Buch nicht weglegen und liest es fast wie in einem fiebrigen Wahn. Was hier auch erwähnt werden muss ist die Akribie, in der der Autor sich über vergangene Epochen schlau gemacht hat und hier eine vergangene Welt vor den Augen der Leser entstehen lässt und damit auch einen gewissen Bildungsauftrag erfüllt.


Zum Roman: Wir haben hier eine Entwicklungsgeschichte vor uns. Die Entwicklung der Madeleine Pericourt. Madeleine Pericourt, die Tochter von Marcel Pericourt, muss den Tod ihres Vaters hinnehmen. Bei der Beerdigung des Vaters verunglückt noch ihr Sohn Paul unter etwas mysteriösen Umständen. Zwei Schicksalsschläge für Madeleine Pericourt. Die etwas naive Frau steht nun in einer Zeit, in der Frauen nicht viel zu sagen hatten, an der Spitze eines Bankimperiums. Sie vertraut ihrer Umgebung. Ein folgenschwerer Fehler! Madeleine und ihr Sohn Paul fallen tief und Madeleine wird enttäuscht und tief verletzt, weiß aber auch um ihre eigenen Fehler. Die Gefühle und die Art der Madeleine werden aber im Laufe der Handlung stark verwandelt. Am Anfang des Romans ein naives Frauchen, mutiert sie im Laufe des Romans zu einer Rachegöttin.