Rezension Rezension (5/5*) zu Die Engel sterben an unseren Wunden: Roman von Yasmina Khadra.

Daphne1962

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23. Mai 2020
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Die arabische Welt

Der Autor "Yasmina Khadra" hat für sich ein Pseudonym gewählt. Wegen der strengen Zensur hat er den Vornamen seiner Frau ausgewählt. Er lebt in Frankreich im Exil und stammt ursprünglich aus Algerien und ist inzwischen 65 Jahre alt.

Der in Algerien angesiedelte Roman eines jungen und sehr armen Muslim beginnt im Gefängnis. Dort wartet er auf seine Hinrichtung. Er erzählt von seinen letzten Stunden und wie er die letzten Minuten erwartet.

Dann lernen wir "Turambo" genauer kennen, als er von seinem Leben erzählt und wie er im Gefängnis gelandet ist. Aber zuerst wurde sein Dorf von einer Flutwelle zerstört und dem Boden gleich gemacht. Er erzählt wie er von Graba nach Oran kam und sich als Junge in den Strassen behaupten musste. Jeder versucht den anderen zu betrügen um die kleinen Einnahmen, die er sich erarbeitet hat. Seine Familie hält allerdings zusammen und jeder versucht sein Bestes zu geben. Der Vater ist traumatisiert aus dem Krieg gekommen und hat sich kurze Zeit später davon gemacht.

Turambo lernt einen Jungen kennen, für dessen Mutter seine Mutter arbeitet. Sie pflegt diese Frau und dadurch freunden sich Gino und er an. Beide Jungs sind sich eine große Stütze, da sie beide Aussenseiter sind. Gino ist jüdischer Abstammung und Turmabo ist Muslim. Wir erfahren in dieser Geschichte, wie Turambo eine Boxer Karriere anstrebt und ein Leben kennen lernt, von dem er bisher nicht mal geträumt hat. Aber alles hat seinen Preis.

Mir gefallen die Bücher vom Autor sehr gut. Wir lernen das Leben in Algerien in den 30er Jahren kennen und schauen hinter die Charakter-eigenschaften von Menschen, denen Turambo begegnet und die alle nur sein Bestes wollen. Aber will er das alles auch?

Der Autor erzählt lebendig und es macht Spaß sich in einer anderen Welt zu verlieren, auch wenn sie noch so brutal und traurig erscheint.

 
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