Rezension Rezension (5/5*) zu Der Sprengmeister: Roman von Henning Mankell.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Sprengmeister: Roman von Henning Mankell
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Sozialkritisch und aktuell

Der Sprengmeister ist der Erstling von Henning Mankell, der jetzt posthum in deutscher Sprache erschienen ist.
Mankell schildert das Leben des Oskar Johannson. Oskar wäre ein absolut unscheinbarer Mann in einem absolut alltäglichen Leben, wenn er nicht damals 1911 diesen schrecklichen Unfall überlebt hätte. Vor dem Unfall war Oskar Sprengmeister und danach. Das Mädchen, mit dem er damals ging, hielt die Verunstaltungen, die Oskar davon getragen nicht aus. Aber durch Zufall lernt Oskar später deren Schwester bei einer sozialistischen Parteiveranstaltung kennen und lieben. Oskar führt ein hartes und einfaches Leben. Viel setzt er nicht vom Leben voraus, schon als Junge war wie alle anderen, unscheinbar, durchschnittlich. Sprengmeister, Parteimitglied, so war es sein Leben
Der Erzähler, der den alternden Oskar sommers in seiner Holzsauna auf einer Schäreninsel besucht, schildert uns dieses Leben. So wie Oskars Beruf das Sprengen war, so sind auch seine Erzählungen, Erinnerungen, versprengt, sprunghaft.
Mankell hat mit seinem Debüt, geschrieben vor nahezu 45 Jahren, ein immer noch aktuelles, sozialkritisches Thema aufgegriffen. Nahegehend in seinen prägnant kurzen aber intensiven Sätzen. Ich bin dankbar, dass noch nach dem Todes diese großartigen Schriftsellers und Menschen seine Werke weiterleben.