Rezension Rezension (5/5*) zu Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack von Mark Hodder

Kassandra

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19. Mai 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack von Mark Hodder
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Ein packender Kriminalfall in einem alternativen London des 19.

Sir Richard Francis Burton, ein Entdecker und Gelehrter, ist nach den Jahren der Abenteuer und Entdeckungsreisen auf dem schwarzen Kontinent wieder in seiner Heimat London. In Afrika war er mit seinem guten Freund John Hanning Spekes auf der Suche nach den Nilquellen, doch zurück in England entzweit ein heftiger Streit die beiden und Burtons Ruf leidet. So zieht er mit seinem Dichterfreund Algernon Charles Swinburne um die Häuser und fragt sich einmal mehr, wie es weitergehen soll. Da taucht in London und der näheren Umgebung die sagenumwobene Gestalt des Spring Heeled Jack, einer geheimnisvollen Gestalt auf Stelzen, auf. Aus dem Nichts überfällt er junge Frauen und reißt ihnen die Kleider vom Leib. Als Burton und Swinburne dies zu Ohren kommt und der Abenteurer sogar selbst vom Stelzenmann angegriffen wird, ist den beiden Freunden klar: Sie müssen herausfinden, wer hinter dieser Sagengestalt steckt und welche Motive er verfolgt. So werden sie in Geschehnisse hineingezogen, die sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft nachhaltig verändern wird…

Der Roman spielt in einem alternativen London des 19. Jahrhunderts. Auf den Straßen herrscht eine Mischung aus Pferdekutschen und dampfgetriebenen Gefährten vor, hier und dort gibt es auch elektrisch getriebene Maschinen, Anleihen an Steampunk sind erkennbar. Es gibt sonderbar anmutende Tierzüchtungen, die als Boten und Helfer eingesetzt werden. In das anfangs etwas ungewöhnlich anmutende Setting findet man als Leser jedoch schnell hinein, auch dank der flüssigen und bildhaften Schreibweise des Autors Mark Hodder. Auch die sprachliche Ausgestaltung, die beispielsweise die etwas antiquiert anmutenden Umgangsformen der damaligen Zeit widerspiegeln, tragen erheblich dazu bei sich gut in die damalige Welt hineinversetzen zu können.
Die Darstellung des Protagonisten ist glaubhaft, gut kann man sich in den Abenteurer hineinversetzen, leidet mit ihm wenn er bei seinen Nachforschungen in das ein oder andere Handgemenge gerät und grübelt an den immer neuen Rätseln und seltsamen Begebenheiten, die nach und nach ans Licht kommen, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Besonders bemerkenswert: Die meisten im Roman vorkommenden wichtigen Charaktere haben historische Vorbilder, deren Leben und Wirken auch im Anhang kurz beschrieben sind. Wer dennoch das eine oder andere historische Ereignis und die ein oder andere Person nachschlägt wird begeistert feststellen, wie gut sich die überwiegend korrekt dargestellten Ereignisse und Beziehungen der Personen untereinander in das Geschehen des Romans einfügten.

Alles in allem entpuppt sich der Roman als eine spannende Kriminalgeschichte mit starkem phantastischem Einschlag und historischen belegten Sachverhalten und Personen.
Klare Leseempfehlung!