Der Sebi ist nicht gemacht für die Feldarbeit oder das Soldatenleben. Viel lieber hört und erfindet er Geschichten. Im Jahr 1313 hat so einer es nicht leicht in einem Dorf in der Talschaft Schwyz, wo die Hacke des Totengräbers täglich zu hören ist und Engel kaum von Teufeln zu unterscheiden sind. Doch vom Halbbart, einem Fremden von weit her, erfährt der Junge, was die Menschen im Guten wie im Bösen auszeichnet – und wie man auch in rauhen Zeiten das Beste aus sich macht. Ein Roman voller Schalk und Menschlichkeit, der zeigt, wie aus Geschichten Geschichte wird.Kaufen
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1313, in einem kleinen Dorf in der Schwyz lebt Sebi mit seiner Mutter und den älteren Brüdern Origenes und Polikarp. Für das raue Leben im Mittelalter ist der Sebi nicht gemacht, Eher klein und schmächtig -ein „Finöggel“ wird er genannt - eignet er sich nicht für die Feldarbeit, nicht fürs Klosterleben und fürs Soldatensein schon gar nicht. Ein Fremder siedelt sich in der Talschaft an. Er hat ein von Brandwunden verunstaltetes Gesicht – so kam der „Halbbart“ zu seinem Namen - ein Flüchtling, der für sich bleibt, einer mit einer geheimnisvollen Vergangenheit. Doch der Sebi sucht sich den Mann zum Freund aus, nimmt ihn zum Vorbild. Der Halbbart wiederum bringt dem Sebi nicht nur das „Schachzabel“ bei, sondern auch die Welt außerhalb des eigenen Dorfes näher. Eine Welt, die der Sebi nicht immer versteht.
Vieles passiert in diesem Dorf und der Umgebung, gutes wie schlechtes, alltägliches wie abenteuerliches. Mit dem Sebi hat Charles Lewinksy ein erzählfreudiges Alter Ego. Geschichten erzählen ist das, was der Sebi will, und Geschichten erzählen ist das, was Charles Lewinsky kann.
„Ich glaube, wenn es keine Geschichten gäbe, die Leute würden an der Langeweile sterben wie an einer Krankheit.“
Harte Arbeit, Gewalt, Hunger, Glaube und Aberglaube. Das Leben der einfachen Menschen damals, der Bauern und Handwerker, ist davon geprägt. Im Streit um Land und Herrschaft werden sie Spielball der geistlichen und weltlichen Machthaber. Der historische Marchenstreit gibt den zeitlichen Rahmen vor. Doch Charles Lewinsky gibt uns keinen Geschichtsunterricht. Vielmehr lehrt er uns die Kraft der Geschichten und welche Wirklichkeiten daraus entstehen können, je nachdem wer denn diese Geschichte(n) erzählt.
»Das war eine sehr schöne Geschichte, Eusebius. Man wird sie bestimmt noch lang erzählen, und irgendwann wird sie die Wahrheit sein.«
Der Halbbart ist ein kraftvoller historischer Roman der etwas anderen Sorte. Sprachlich gewandt, überraschend und ohne schmachtvollen Firlefanz weiß Charles Lewinsky die Leserin bestens zu unterhalten.
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