Rezension Rezension (5/5*) zu Der Fluch von Eddessen von Emlin Borkschert.

Matzbach

Aktives Mitglied
31. Januar 2020
320
184
29
60
OWL
Der junge Journalist Focke

Der junge Journalist Focke Löhr bekommt überraschend einen Anruf seines Vater aus dem ostwestfälischen Manrode, in dem er um Hilfe gebeten wird. Obwohl Focke seit der Scheidung seiner Eltern keinen Kontakt mit Tjark, so der Name des Vaters, gehabt hat, lässt er alles stehen und liegen und fährt dorthin. Doch die Wiedersehensfreude ist kurz und überschattet dadurch, dass es sich ja nicht um ein gemütliches Treffen handelt, sondern um Kinder geht, die aus einer Einrichtung verschwunden sind, in der Tjark arbeitet. Kurz nach dem ersten Treffen wird Tjark zu seiner Hütte gerufen, diese gerät in Brand. Da in der Brandruine eine Leiche gefunden wird, muss Focke davon ausgehen, dass es sich bei dieser um seinen Vater handelt. Als dann dieser auch noch mit Kinderpornos in Verbindung gebracht wird, bricht für Focke eine Welt zusammen, denn trotz seines schlechten Verhältnisse zum Vater ist das natürlich ein Schlag ins Kontor. Doch Focke möchte die Wahrheit wissen und bleibt am Ball. Es stellt sich heraus, dass sein Vater gar nicht das Brandopfer ist und stattdessen lebt und in der Frage der verschwundenen Kinder weiter ermittelt. Notgedrungen muss Focke also mit seinem Erzeuger, der zwischenzeitlich gar unter Mordverdacht gerät, zusammenarbeiten, um ein Verbrechen von gigantischem Ausmaß aufzudecken und seinen Veater letztendlich von den fiesen Verdachtsmomenten zu befreien. Und dabei erfährt er so en passant einiges über die eigenen Kindheit.

Als Ostwestfale der im Kreis lebt, den Emlin Borkschert als Handlungsort gewählt hat, sind mir viele der Handlungsorte, die auch ins nahe gelegene Hessen hineinreichen, bekannt, die Lektüre war in Zeiten des Lockdowns so etwas wie ein literarischer Ausflug in die nähere Umgebung.