Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...Kaufen
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Europa im 11. Jahrhundert: Guilhem, der Herzog der Normandie, hatte es als Halbwaise nicht leicht, sich zu behaupten. Nachdem er erfolgreich um Matilda, die Tochter des Grafen von Flandern, geworben hat, erwartet ihn die nächste Herausforderung: Der englische König, sein Onkel, erklärt ihn zum Thronerben. Darauf hat es allerdings auch Harold Godwinson, ein mächtiger Gegner, abgesehen…
„Der eiserne Herzog“ ist ein historischer Roman von Ulf Schiewe.
Meine Meinung:
Der Roman ist in drei Bücher unterteilt, wobei diese wiederum aus mehreren Kapiteln bestehen. Vorangestellt sind eine Liste alter Ortsnamen und deren heutiger Entsprechung sowie eine umfangreiche Personenübersicht, die historische Persönlichkeiten als solche ausweist. Zwei sehr hilfreiche Extras.
Die Handlung beginnt im Jahr 1049 und reicht bis ins Jahr 1066. Sie spielt an wechselnden Orten, vor allem in Frankreich, England und Belgien. Orts- und Zeitangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung. Auch die optisch ansprechende Landkarte in den Innenklappen unterstützt das Verständnis.
In sprachlicher Hinsicht ist der Roman nicht zu modern und dennoch anschaulich. Lediglich die historisch bedingte Ähnlichkeit von Namen ist am Anfang etwas verwirrend. Der Schreibstil ist ausreichend detailliert und bildhaft. Auf ausufernde Gewaltdarstellungen wird erfreulicherweise jedoch verzichtet.
Im Vordergrund stehen Guilhem und sein Widersacher Harold. Obwohl die Quellenlage zu beiden Charakteren nicht sehr üppig ist, hat es der Autor geschafft, seine Protagonisten mit psychologischer Tiefe auszugestalten und glaubhaft darzustellen. So entsteht der Eindruck, dass die zwei Männer tatsächlich so gewesen sein könnten. Positiv fällt zudem auf, dass auch Frauenfiguren, frei von Klischees, zentrale Rollen im Roman spielen.
Inhaltlich geht es um die Schlacht bei Hastings und deren Vorgeschichte. Die „Anmerkungen des Autors“ belegen die fundierte und ausführliche Recherche und trennen Tatsachen von Fiktivem. Dem Schriftsteller gelingt es auf unterhaltsame wie interessante Weise, historische Entwicklungen und Ereignisse eindrucksvoll zu schildern. Auch ohne jegliche Vorkenntnisse wird Geschichte somit verständlich und wieder erfahrbar.
Auf den mehr als 500 Seiten bleibt die Handlung kurzweilig und abwechslungsreich. Die Spannung steigert sich - fast kontinuierlich - bis zum berühmten Kampf.
Das Cover eignet sich thematisch gut und gefällt mir optisch. Der prägnante Titel passt meines Erachtens ebenfalls sehr gut.
Mein Fazit:
Mit „Der eiserne Herzog“ ist Ulf Schiewe erneut ein historischer Roman gelungen, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
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