Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...Kaufen
Kaufen >
In "Der eiserne Herzog" widmet Ulf Schiewe sich wieder einmal einem historischen Thema. Den meisten dürften die grundlegenden Fakten bekannt sein, doch Ulf Schiewe verpackt sie so gekonnt zu einer sehr spannenden Handlung, so dass alles wie ein Abenteuer anmutet.
Als König Eadweard seinen Neffen Guilhelm die Krone verspricht sind die Gemüter erstmal erhitzt. Die Engländer möchten lieber jemanden aus den eigenen Reihen auf dem Thron sehen, Harold Godwin ist derjenige, der am ehesten in Frage kam bisher. Doch auch in der Normandie sind nicht alle begeistert, Guilhelm selbst bekommt von seiner eigenen Frau aufgezeigt, dass es viele Hürden mit sich bringt, sollte er auf den Wunsch seines Onkels eingehen.
Aber wer die historischen Eckdaten im Blick hat, weiß, dass es zu einer Schlacht kommen wird, die alles entscheiden wird. Spannend ist auch, aufgezeigt zu bekommen, dass auch in den eigenen Reihen der Engländer viel Missgunst und Ränkeschmiede vorherrschten.
Mir hat ebenfalls außerordentlich gut gefallen, dass die Handlung schon einiges vor dem genannten Ereignis eintritt. Der Leser erfährt viel über den jungen Guilhem und wie er seine Frau kennengelernt hat und die Umstände deren Eheschließung, die von Widrigkeiten belastet war. Viele Randpersonen machten mir in den ersten Kapitel ein wenig zu schaffen, zumal oftmals eine Namensgleichheit herrscht, doch ein Personenregister hilft ungemein, und nach kurzer Zeit war ich drin und die Handlung konnte mich enorm fesseln. Die Interpretation der Charaktereigenschaften der Handelnden sind natürlich nicht alle belegt, dennoch schildert der Autor die involvierten Personen so, dass man ihm eigentlich alles abkauft, es könnte wirklich so und nicht anders gewesen sein. Und die Vorstellung, dass ein Herzog, der den Beinamen "Der eiserne" trägt, könne ja trotzdem viel Wert auf die Meinung seiner Frau gelegt haben, hat mir gut gefallen.
Alles in allem wieder ein Werk, das durch gute Recherche besticht und alles spannend verpackt präsentiert. Historische Romane gehören nicht zu meinem bevorzugtem Genre, doch bei Neuerscheinungen von Ulf Schiewe kann ich nicht nein sagen, im Gegenteil!
Lesern von "Der eiserne Herzog: Historischer Roman" gefiel auch...
Schwäne in Weiß und Gold
von: Christine von Brühl
Der Weg in die Verbannung
von: Liselotte Welskopf-Henrich
Die denkwürdige Geschichte...
von: Gernot Gricksch