Rezension Rezension (5/5*) zu Den letzten Gang serviert der Tod: Alpenkrimi (Kommissar Jennerwein ermittelt,.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Alpenkrimi

Am Ruhetag des Sternerestaurants Hubschmidts treffen sich die Mitglieder des Kochclubs „Les Treize Plats“ zum regelmäßig zelebrierten gemeinsamen Kochen und Dinieren. Doch dieses Mal geht es einiges schief. So treffen Kommissar Jennerwein und sein Team auf drei Leichen inmitten der brodelnden Töpfe.

Ein mehr als komplexer Fall und die Zeugenaussagen bringen kein Licht ins Dunkel. Auch die Spuren in der Küche sind eher verwirrend, als erhellend.

Das ist wieder einmal ein ganz typischer „Maurer“, witzig, ironisch und skurril. Wenn Situationen mit Spitzweg-Bildern verglichen werden und auch gleich die passenden Titel bekommen, wie „Der Saucenschlecker – Öl auf Leinwand 1856“ habe ich sofort die passenden Bilder vor Augen. Eine große Rolle spielen heimische Pilze, eines der Opfer scheint über einem Pilzgericht zusammengebrochen zu sein. Der berühmte Pilzmaler Siegfried Schlatt ist daher auch in diesem Drama involviert, allerdings durch den Genuss diverser Zubereitungen berauschender Schwammerl kein zuverlässiger Zeuge.

In diesem Krimi wartet der Autor mit derart ausgefallenen Wendungen auf, dass es mich fast schwindlig machte. Dabei sitzen die Dialoge und die aberwitzigen Szenen sind auf den Punkt gebracht. Hier spürt man Maurers Profession als Kabarettist. Der Krimi blieb bis zum furiosen Schluss spannend und bis fast zum letzten Kapitel hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein konnte. Dabei steht schon ziemlich früh fest, dass er nur im Kreis des Kochclubs zu finden ist.

Ich bin immer wieder erstaunt, was für einen Kosmos an Figuren sich Jörg Maurer ausdenken kann. Die einzelnen Protagonisten sind dabei ebenso abgedreht wie die Geschichte, wirken aber erstaunlich real und lebensecht. Außerdem gefiel mir, dass auch alte Bekannte aus der Serie, wie Ursel Grasegger, die ehemalige Bestatterin, ihren Auftritt bekommt.

Jennerwein muss zur Hochform auflaufen und wird sogar zwangsweise zum Actionheld bis er endlich den Fall abschließen kann.

Ein ganz besonders witziger Einfall sind die regelmäßig eingestreuten Internet Bewertungen des Lokals, die sich als Running Gag durch die Geschichte ziehen. Es gab wirklich keine Seite, die mich nicht zum schmunzeln oder zum hell auflachen brachte.

Auch im 13. Band hat die Krimireihe nichts von ihrer Frische verloren und bekommt eine ausgesprochene Empfehlung.

 
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