Rezension (5/5*) zu Das Salzfass von Simon Sailer

Irisblatt

Bekanntes Mitglied
15. April 2022
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Mysteriöses Salzfass mit Eigenleben

Mysteriöses Salzfass mit Eigenleben
Bei Simon Sailers „Salzfass“ handelt es sich um ein kleines Juwel. Die Aufmachung ist sehr hochwertig. Zahlreiche schwarz-weiß Illustrationen von Jorghi Poll ergänzen die schaurig-skurrile Geschichte auf wunderbare Art und Weise.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht ein altes Salzfass aus Silber und Kobaltglas, in dessen Inneren sich noch Spuren einer weißen Substanz befinden. Schon bald entpuppt sich das Salzfass als äußerst eigensinniges Objekt, das sich immer mehr in Maurices Antiquitätenladen ausbreitet und auf mysteriöse Art und Weise Besitz von Maurice ergreift. Auf die unterschiedlichsten Arten versucht der verzweifelte Antiquitätenhändler das Salzfass loszuwerden und ist schließlich sogar zum Äußersten bereit. Die Erzählung wirkt wie aus einer anderen Welt, reiht sich ein in eine Tradition der Schauergeschichten, ist zuweilen tragisch-komisch, rätselhaft und äußerst skurril. Ich mochte die Atmosphäre sehr gerne und habe noch nichts Vergleichbares gelesen.

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