Rezension (5/5*) zu Das Leuchten der Rentiere: Roman von Ann-Helén Laestadius

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8. April 2021
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Buchinformationen und Rezensionen zu Das Leuchten der Rentiere: Roman von Ann-Helén Laestadius
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Sámi – Ein Überlebenskampf

Die neunjährige Elsa wollte ihre Eltern überraschen und alles für die Fütterung der Rentiere vorbereiten. Doch dann muss sie beobachten, wie ein ihr bekannter Mann, ihr Kalb Nástegallu tötet. Als er merkt, dass er entdeckt wurde, bedroht er das Mädchen und verschwindet. Für die Polizei ist es nur ein Fall von Diebstahl, wie er ständig vorkommt. Sie sehen keine Veranlassung zu ermitteln, denn Elsa und ihre Familie sind Sámi. Elsa fühlt sich schuldig, aber sie hat auch Angst und ist wütend. Die Bedrohungen nehmen zu. Doch was soll man machen, wenn die Behörden nichts unternehmen?

Auch wenn ich ein Weilchen gebraucht habe, um mich einzulesen, so hat mir dieser Roman doch sehr gut gefallen. Die Geschichte wird weitgehend aus der Sicht von Elsa erzählt. Dabei erfährt man sehr viel über die Traditionen und Kultur der Sámi sowie über ihre Lebensweise. Es werden aber auch die Probleme der heutigen Sámi deutlich, die immer noch diskriminiert werden.

Elsa hat als Kind Probleme zu verstehen, warum die Erwachsenen sich nicht zu Wehr setzen angesichts der Ungerechtigkeiten. Es fällt ihr schwer, mit ihren Emotionen umzugehen. Dazu kommt die Angst. Erst als Erwachsene begreift sie die Schwierigkeiten ihres Volkes.

Diese Geschichte wird zurückhaltend und doch eindringlich erzählt. Sie wird später sogar spannend. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.