Rezension (5/5*) zu Das Lächeln der Libellen von Patricia Koelle

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Ein Wohlfühlroman zum Träumen

„Es ist überhaupt nicht gut, immerzu glücklich sein zu wollen. Es gibt auch eine Zeit zum Trauern. Eine Zeit, sich zurechtzufinden.“ (Zitat Seite 52)

Inhalt
Nach zwanzig glücklichen Ehejahren stirbt Junas Mann Adrian plötzlich bei einem Unfall. Seither lebt Juna zurückgezogen im Haus ihres verstorbenen Großvaters im Spreewald, umgeben von Natur, Libellen und einem wunderbaren Garten, den sie selbst angelegt hat. Doch da ist noch das Versprechen, das sie ihrem Schwiegervater Wilhelm kurz vor dessen Tod gegeben hat. Vor vielen Jahren, als Adrians Eltern ihr Hotel auf Hiddensee über Nacht verlassen mussten, hatte Wilhelm einen Anhänger gefunden, wunderbar gearbeitet, eine Libelle aus Gold. Luna musste ihm versprechen, auf Hiddensee nach der Herkunft dieses Schmuckstücks zu forschen. Als sie zufällig die junge Journalistin Linnea kennenlernt, die sich ebenfalls gerade völlig neu orientiert, fahren sie gemeinsam auf die Insel Hiddensee, erkunden die Insel, die auf Juna schon bei ihrem ersten Besuch vor vielen Jahren eine ganz besondere Anziehungskraft ausgeübt hatte, und beginnen mit ihren Nachforschungen. Bald entdecken sie, dass diese besondere Insel eine Menge Überraschungen für sie bereithält.

Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Trauer, Erinnerungen, Ideen und Träume, und den Mut zum Neubeginn. Das Kernthema ist das Leben im Einklang mit der Natur, der bewusste Umgang mit der Umwelt und der Schutz derselben, gerade in der heutigen Zeit. Natürlich spielt auch die Liebe eine Rolle.

Charaktere
Juna hat schon als Kind wenig geredet, dafür war sie immer neugierig, eine gute Beobachterin der Natur und handwerklich kreativ. Sie zieht sich völlig in die Erinnerungen und die Trauer um ihren Mann zurück, bevor sie auch durch das Versprechen, das sie Wilhelm gegeben hatte, langsam in die Gegenwart zurückkehrt. Linnea ist engagiert, hat viele Ideen, doch sie ist manchmal eine zu detailorientierte Planerin, weil ihr das die Sicherheit gibt, die sie braucht. Als Journalistin will sie etwas bewegen, die Menschen mit ihren Beiträgen erreichen.

Handlung und Schreibstil
Die aktuelle Geschichte spielt zwischen 2015 und 2017, Handlungsorte sind der Spreewald und die Insel Hiddensee. Die einzelnen Kapitel stellen abwechselnd Juna oder Linnea in den Mittelpunkt. Ergänzt wird die Handlung durch Rückblenden. Die Sprache erzählt und schildert lebendig die Schönheiten und Vielfalt der Natur in den versteckten Wasserläufen im Spreewald und auf der Insel Hiddensee, eine Insel mit ganz besonderem Flair. Den Spreewald kenne ich nicht, aber Stralsund und die Insel Hiddensee. Daher begeistert mich die genaue Recherche, denn die versteckten Wege und Plätze, die in diesem Roman beschrieben werden, kennt nur, wer diese persönlich erwandert und für sich entdeckt hat.
Dieser zweite Band der „Inselgärten-Serie“ ist eine in sich geschlossene Geschichte, die man auch unabhängig von den anderen Teilen lesen kann.

Fazit
Es gibt Gegenwartsliteratur mit brisanten Themen unserer Zeit, deren Konflikte, Problematik und Figuren uns manchmal mit mehr offenen Fragen zurücklassen, als vor der Lektüre. Dann gibt es Bücher, bei denen wir uns von der ersten Seite an darauf verlassen können, dass die Figuren trotz ihrer Probleme und Krisen eine Lösung finden werden. Welche? Da lassen wir uns überraschen. Diese Bücher schließen wir mit einem Lächeln und es sind Wohlfühlgeschichten wie diese hier.


 

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