Rezension Rezension (5/5*) zu Das Flüstern der Wände: Roman von Rebecca Michéle.

Kathrin Bolte

Neues Mitglied
25. März 2015
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Diese Geschichte besitzt mehr als einen Gänsehautmoment

Rebecca Michéle nimmt den Leser in “Das Flüstern der Wände” mit auf eine Zeitreise. Die Story bewegt sich zwischen den Jahren 1940 bis 1951 und der Vergangenheit - 100 Jahre zuvor. Dieser besonderen Erzählweise kann der Leser aber sehr gut folgen, nie brachte ich Vergangenes und Aktuelles durcheinander.

Es beginnt im Jahre 1940 in Cornwall. Robert Carlyon bringt seine Familie nach Cornwall, da er sie so vor den Bombenangriffen auf London schützen kann. Roberts Frau und sein Sohn tun sich schwer mit dem Leben auf dem Landsitz Higher Barton. Roberts Tochter Eve hingegen ist von Anfang an von dem Herrenhaus und der Bewohnerin Helen begeistert. Mit ihren Worten schafft es Rebecca Michéle den Leser praktisch gleich direkt mit in das Herrenhaus einziehen zu lassen. So detailliert sind ihre Beschreibungen.

Nach und nach – aber nie langatmig – steigt der Leser weiter in diese mysteriöse Geschichte ein. Eve ist fest davon überzeugt, dass nachts jemand ihren Namen ruft. Daraufhin erfährt sie, dass Mitte des 19. Jahrhunderts die junge Evelyn Tremaine spurlos verschwunden ist. Man sagt, seitdem gehe ihr Geist in den Mauern von Higher Barton um. Helen, die von diesen Geschichten nichts wissen will, verbietet Eve und ihrem Bruder sich auf dem Dachboden umzusehen. Aber das lassen sich die Beiden nicht verbieten und gehen auf Spurensuche. Schnell stoßen sie auf Geheimnisse und den alten Lord Tremaine. Schlussendlich wird Eve eine unglaubliche Geschichte erfahren, die sich auf ihr eigens Leben auswirkt.

Es war Freitag, ein sonniger Nachmittag, früher Feierabend, eine gute Tasse Kaffee, ein Liegestuhl und schon war ich auf Higher Barton. Schwuppdiwupp war ich in dieser Geschichte gefangen, in der sich die Spannung von Seite zu Seite steigerte. Rebecca Michéle hat eine wunderschöne Art zu schreiben. So blumig und charmant und selbst traurige Situationen bringt sie mit einer Art herüber, die ich gar nicht beschreiben kann. Kein Wort zu viel verloren, kein Wort zu wenig benutzt. Die Spannung bleibt die ganze Zeit aufrecht und so machte es einfach Spaß diese Geschichte zu verfolgen. Nach dem sonnigen Freitag brauchte es dann nur noch eine Fahrt mit der Bahn (zum Glück mit Verspätung) und schon war ich durch, durch diese Geschichte, die mehr als einen Gänsehautmoment bereit hält.


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