Rezension (5/5*) zu Das Buch der Fälscher: Roman (insel taschenbuch) von Charlie Lovett

Circlestones Books Blog

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Interessant und unterhaltsam

Im englischen Original, das ich gelesen habe, lautet der Titel: "The Bookman's Tale" und darum geht es auch, die Geschichte eines Buchermenschen, Buchgelehrten und auch um Shakespeares "The Winter's Tale". Der deutsche Titel trifft es in meinen Augen überhaupt nicht.

Peter Byerly ist ein amerikanischer Buchhändler und Antiquar, trotz seiner Jugend Experte für alte Bücher. Als seine Frau Amanda mit nur neunundzwanzig Jahren stirbt, wirft ihn dies völlig aus der Bahn. Schon immer waren Bücher und Bibliotheken seine besten Freunde, nun zieht er sich wieder völlig zurück, in das Cottage in Kingham, England, das er noch mit einer Frau gekauft hatte. Bis er eines Tages eine Buchhandlung in Wales betritt und dort ,zwischen den Seiten einer Erstausgabe aus dem Jahr 1796 versteckt, ein kleines Aquarell findet, ein Porträt einer Frau, die genau so aussieht wie Amanda. Das Papier ist tatsächlich über hundert Jahre alt, das erkennt Peter sofort. Wer ist der Künstler mit den Initialen B.B. und wie kommt ein altes Porträt seiner 1966 geborenen Frau in dieses Buch? Die Recherchen führen den Bücherliebhaber Peter Byerly zurück in das Elisabethanische Zeitalter, zu Shakespeare und seinem Kreis, zu späteren berühmten Sammlungen und Sammlern. Im Mittelpunkt jedoch steht Shakespeare und sein Werk The Winter's Tale, das auf Pandosto von Rober Greene basiert, das literaturwissenschaftliche Thema über die Urheberschaft von Shakespeares Werken und in diesem Zusammenhang auch über berühmte Fälschungen des 19. Jahrhunderts.
Es ist eine interessante, spannende und unterhaltsame Geschichte, die hier auf vier verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Ein Lesevergnügen, besonders für - aber nicht nur - Buchliebhaber.