Rezension Rezension (5/5*) zu Connaisseur von Martin Walker

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Buchinformationen und Rezensionen zu Connaisseur von Walker, Martin
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Wie schon in den

Wie schon in den Vorgängerromanen nimmt die Zubereitung deftiger Speisen und das anschließende Genießen (wobei mir angesichts der Ingredenzien das Wort genießen als Euphemismus erscheint) im vertrauten Kreise einen weiten Raum im Roman ein. Unabhängig davon überzeugt Walker erneut mit einem spannenden Kriminalfall. Eine junge amerikanische Studentin wird seit einem Vortrag in einem Schloss vermisst. Bruno, der sie kennt, begibt sich auf die Suche und wird im Brunnen des Schlossparks fündig. Neben der Ertrunkenen findet sich eine Katze, weshalb alles nach einem tragischen Unfall aussieht. Hat die Katzenliebhaberin versucht, die Katze zu retten und ist dabei in den Brunnen gestürzt? Zusätzliche Glaubwürdigkeit bekommt diese These dadurch, dass in ihrem Blut sowohl Spuren opiumhaltiger Schmerzmittel, die die Studentin in ihrer Heimat verschrieben bekommen hatte, als auch Drogen gefunden wurden, eine nahezu tödliche Kombination, vor allem dann, wenn man auf den Mauern von Brunnen herumturnt.

Doch Fabiola, Brunos Bekannte, macht als Ärztin beim Lesen des Obduktionsberichts, Beobachtungen. die die Unfalltheorie infrage stellen. Also ermittelt Bruno weiter, hat aber lange Zeit keine zwingend Verdächtigen geschweige denn Motive für eine Tötung der jungen Frau. Sie hatte zwar auf eigene Faust Nachforschungen zu fragwürdigen Dokumenten angestellt, die die Echtheit von Kunstwerken untermauern sollten, doch reicht das als Motiv? Zudem ist der dadurch Verdächtige, ein jovialer alter Resistance-Kämpfer, ein uralter Mann, der im Rollstuhl sitzt und deshalb wohl kaum in der Lage ist, die Tat begangen zu haben. Andere Verdächtige haben entweder kein Motiv oder haben ein Alibi, sodass es recht lange braucht, bis Bruno die Zusammenhänge erkennt, die weit in die französische Geschichte des 20. Jahrhunderts zurückreichen..

Eigentlich ist alles wie gehabt in den bisher vorligenden Bruno-Romanen Martin Walkers. Auch seine beiden Standby-Geliebten haben wieder ihren Auftritt, wie überhaupt der Großteil des Personeninventars dem Leser vertraut anmutet. Es ist eben eine kleine, aber leider nicht heile Welt sin St. Denis. Kleine Kritik: so ganz überzeugend finde ich das Motiv für die Tat nicht, das riecht ein wenig nach an den Haaren herbeigezogen, denn folgt man diesem, hätte es eigentlich ein anderes Opfer geben müssen.

 

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