Rezension (5/5*) zu Capricho: Ein Sommer in meinem Garten von Beat Sterchi.

Kristall86

Aktives Mitglied
22. März 2021
943
1.526
44
An der Nordseeküste
Aus einer Laune heraus...

Klappentext:

„Ein Autor fährt wie jedes Jahr in sein einfaches Sommerhaus in einem verfallenden spanischen Dorf, dem letzten am Ende der Landstraße. Die Geschichte genau dieses Dorfes will er niederschreiben, doch fehlen ihm die Worte. Stattdessen beginnt er, seinen ›Huerto‹, den Garten, zu bestellen, und kommt dabei mit den Nachbarn samt deren Geschichten und Tipps, vor allem aber mit sich selbst und der Natur ins Gespräch.“



Beat Sterchi nimmt uns hier ganz unweigerlich in seine Gartenwelt mit. Wir reisen hier mit ihm durch das Dorf in dem sein Sommerhaus steht und eben in seinen Huerto, seinen Garten. Gleich zu Beginn taucht auch der Buchtitel auf: Capricho. „Capricho“ ist die Laune und genau aus dieser Laune heraus, bestellt Sterchi immer wieder seinen Garten aufs Neue. Er nimmt die wunderlichen Tipps der Einheimischen an, rätselt was der Mond mit dem setzen der Kartoffeln zu tun hat und generell erlebt er unheimlich viel um sich herum und schreibt dies wunderbar ruhig und besonnen auf. Und genau das ist der Tenor den er durch die Einheimischen hier mitnimmt: alles mit Ruhe und Bedacht ausführen, sich nicht kaputt arbeiten, der Garten soll Spaß machen und keine mühsame Arbeit sein, zu der man sich zwingen muss. Sterchi merkt erst beim gärtnern, wie gut ihm das tut, zu sehen wenn Pflänzchen aufgehen und wachsen, aber eben auch nicht kommen oder eingehen weil irgendwas sie gestört hat.

Dieses Buch ist herrlich ruhig und besinnlich geschrieben. Als Hobbygärtner wird man hier viel wiederfinden und sich mit Sterchi irgendwie vereint fühlen. Sein Sprach- und Schreibstil ist wunderbar flüssig und entspannt....man merkt, er hat sich das Leben aus seinem spanischen Dorf zu Herzen genommen und ist dort zur Ruhe gekommen, was aber nur daran liegt, das er es zugelassen hat - 5 von 5 Sterne!

 
  • Hilfreiche Rezension
Reaktionen: Die Häsin