Rezension (5/5*) zu Bella Musica: Roman von Stefanie Gerstenberger

buchregal

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8. April 2021
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Bella Musica

Ich liebe Musik, daher fühlte ich mich schon vom Buchtitel angezogen. Aber auch die Inhaltsbeschreibung hat mir zugesagt, denn ich mag es, wenn Protagonisten ihre Vergangenheit erkunden und dabei auf Familiengeheimnisse treffen.
Der Halbitalienerin Luna geht es nicht so besonders. Daher entschließt sich die Mittdreißigerin nach Italien zu reisen und mehr über ihren Vater und seine Familie zu erfahren, der die Familie verlassen hat, als Luna noch ein Kind war. In ihrem Reisegepäck hat sie eine Kindergeige, die von der Geigenbauerin Anna Battisti gefertigt wurde.
Erzählt wird dieser Roman auf zwei Zeitebenen. So erfahren wir auf der einen Seite, wie es Luna bei ihrer Suche nach ihren Wurzeln ergeht, und auf der anderen Seite die Geschichte von Anna. Anna ist eine begabte Geigenbauerin und hat immer mit ihrem Vater zusammengearbeitet. Doch im Jahr 1951 ist es einer jungen Frau nicht erlaubt, die Werkstatt ihres Vaters nach seinem Tod weiterzuführen. Sie nimmt ihr Meisterstück und flieht nach Sizilien, um einer Zwangsheirat zu entgehen.
Gut gefallen hat mir, dass ich Einiges über den Geigenbau erfahren habe.
Die Charaktere sind alle ganz wundervoll gezeichnet. Anna ist in einer Zeit aufgewachsen, die von schwierigen politischen Verhältnissen und vom Krieg geprägt waren. Das hat auf ihren weiteren Lebensweg einen großen Einfluss. Bei Luna ist es der Weggang ihres Vaters, der sie geprägt hat. Ich konnte mich in beide Frauen gut hineinversetzen. Zum Glück wird Luna auf ihrer Reise von der positiv eingestellten Gitta begleitet, die ihr eigenes Päckchen zu tragen hat.
Es ist ein unterhaltsamer und berührender Roman mit viel italienischer Atmosphäre und wundervollen Charakteren. Empfehlenswert!