Rezension Rezension (5/5*) zu Apfelträume am Meer. Ein Kurzroman zu »Apfelkuchen am Meer« von Anne Barns.

claudi-1963

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29. November 2015
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Leuchtendes Meer und jede Menge Ungereimtheiten

<strong> "Liebe ist nicht vom ersten Tag an da. Sie wächst mit jedem Kuss, jeder Berührung, mit jedem Streit und mit jeder Versöhnung." (visualstatements)</strong>
Eigentlich hätte es der ganz normale Wahnsinn für Merle Krüger werden sollen, hätte sie nicht am Abend zuvor Streit mit ihrem Freund Jannes gehabt. Nun wartet Merle schon seit Stunden sehnsüchtig auf eine Nachricht von ihm, doch nichts kommt. Kurz muss sie an ihren damaligen Abend denken, als sie beiden schwer verliebt im Meer schwammen. Damals waren sie so glücklich gewesen und nun hat sie vielleicht aus lauter Eifersucht alles kaputt gemacht. Nur gut das sie ihre Großmutter und die Freundinnen Conny, Agata und ihre Arbeit in der Backstube im eigenen Café von den Sorgen ablenkt. Als sich dann Jannes am Abend beim Schwimmen und dem unheimlichen Meeresleuchten entschuldigt scheint alles wieder in bester Ordnung zu sein. Doch dann erwacht Merle am nächsten Morgen und schon wieder ist Jannes spurlos verschwunden. Lediglich eine kleines Kistchen aus Holz und ein Brief auf seinem Kopfkissen, erinnert sie das er gestern Abend neben ihr lag.

<strong> Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover wie ich es von Anne Barns Büchern bisher kenne, macht mich total neugierig, was sich hinter dieser Geschichte verbirgt. Der Schreibstil ist flüssig, locker, unterhaltsam und ehe ich zu lesen angefangen habe, bin ich schon wieder mit der Story durch. Dabei geht es diesmal wieder um Konflikte, Streit, Versöhnung, Freundschaft, Meeresleuchten, Inselfeeling und natürlich um Liebe. Dabei werde ich schon von Beginn an in dieses einmalige Inselflair hineinmanövriert. Sofort habe ich Bilder von Strand, Meer, Möwen, Kutschen, Fahrräder, Kutter vor meinen Augen und den Salzgeschmack des Meeres in der Nase. Dabei hilft mir besonders Anne Barns herrliche bildhafte Schreibweise, die spontan Träume von Urlaub in mir entfachen. Dazu kommen noch die sympathischen Protagonisten, mit denen ich gleich warm wurde und über die ich sehr gerne noch viel mehr erfahren hätte. Besonders begeistert war ich von Merles warmherziger und fürsorglichen Großmutter, die ihre Enkelin betüdelt, aber auch gerne in Merles Backstube zu Hilfe eilt. Merle ist ebenfalls eine sympathische junge Frau, der es lediglich ein bisschen an mehr Selbstwertgefühl fehlt. Deshalb wirkt sie ab und zu ein wenig verunsichert auf mich. Und so zweifelt sie des Öfteren, ob ihre Beziehung zu Jannes wirklich noch so ist wie zu Beginn. Derweil ist Jannes ein wirklich ehrlicher, netter Mann, der nur gutes mit Merle im Sinn hat, die beiden sind in der Tat ein tolles Paar. Ihre Freundin Conny dagegen ist da eher geradeheraus und viel offener. Sie ist mit Jannes Bruder Ole zusammen und sofort hab ich bei den beiden das Gefühl, das sie zu jeder Schandtat bereit sind. Bei Polin Agata dagegen bleibt kaum ein Auge trocken. Mit all den Sprüchen, die sie allein über ihren Freund Adam aufwartet, konnte ich kaum mehr innehalten vor Lachen. Die mitunter etwas derben, trockenen Sprüche kommen immer auf den Punkt genau und brachten dem ganzen die nötige Prise Humor. Das am Ende dann noch eine Überraschung für Merle und für die Leser in Form von zwei Rezepten aufwartet, macht diese Geschichte perfekt. Natürlich kann man bei nicht mal 70 Seiten keine tiefgreifende Geschichte erwarten, wie man sie sonst von der Autorin kennt. Doch es war genau das richtige zum Unterhalten und neugierig machen auf ihr Herbstbuch. Außerdem hat sie mich nun erst recht auf das Buch "Apfelkuchen am Meer" neugierig gemacht, das ich immer noch nicht gelesen habe und das von den Protagonisten handelt. Am liebsten würde ich nach diesem Buch meine Koffer packen und ab auf die Insel Juist reisen. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne für diese Short Story.<strong>