Rezension (5/5*) zu Angst von Stefan Zweig

ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Nach der Schachnovelle wieder ein absolutes Meisterwerk

Nach der Schachnovelle von Stefan Zweig, die übrigens neu verfilmt wurde und derzeit in den heimischen Kinos läuft, habe ich mich zwischendurch nochmal an einen Klassiker herangewagt, nämlich Angst. Wiederum handelt es sich um eine Novelle, mit knapp 120 Seiten, die man schnell weg lesen kann. Aber soll man dies auch tun? Auf keinen Fall, denn es wäre zu schade wenn durch das rasche Lesen der Lesegenuss auf der Strecke bleibt.
Irene, die betrügende Ehefrau, wird von der Freundin ihres Liebhabers zur Rede gestellt. Ab diesem Treffen dominiert die Angst im Leben von Irene Wagner. Angst, ihr Mann könnte hinter die Affäre kommen und sie müsste ihr wohlhabendes, gesellschaftliches Leben zurücklassen. Irene Wagner wird bedroht, beschimpft und erpresst. Täglich wird die Angst stärker, bis ….. Das verrate ich an dieser Stelle nicht.
Dieses Büchlein ist schnell gekauft, man kann es ob seiner Größe überall mit hinnehmen. Obwohl es so dünn ist, fesselt es einen für ein paar Lesestunden. Stefan Zweig hat das Gefühl der Angst hervorragend in brillanter Sprache beschrieben. Bis zum Ende des Buches bleibt es spannend, wie vor allem Irene Wagner mit ihrer Angst umgehen wird. Gibt sie sich geschlagen, wird sie alles beichten oder findet sie noch einen Ausweg um ihre Ehe und somit ihr gesellschaftliches Leben zu retten?
Nach der Schachnovelle wieder ein absolutes Meisterwerk aus der Feder von Stefan Zweig. Schade, dass das Leben dieses wunderbaren Schriftstellers und seiner Frau so tragisch in Brasilien enden musste.


von: Ray Bradbury
von: Charles Lewinsky
von: John Connolly
 

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