Rezension Rezension (5/5*) zu 50: Helmut Jordans dritter Fall von Arne Dessaul.

huskie-style

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30. April 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu 50: Helmut Jordans dritter Fall von Arne Dessaul
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klug durchdachter Krimi

Das Wesentliche zuerst: es ist nicht zwingend erforderlich, die ersten beiden Fälle von Helmut Jordan zuerst gelesen zu haben, da dieser Fall in sich abgeschlossen ist. Doch wer “50: HELMUT JORDANS DRITTER FALL” gelesen hat und auf Krimis steht, wird nicht umhin können, sich auch die beiden ersten Fälle anzuschaffen.

Nunmehr zum dritten Mal begeben sich Helmut Jordan und Lisa Bertram, Kommissare aus Wolfenbüttel und Henning Schmitt, Kommissar aus Bochum aus Mörderjagd. Am Beginn der Ermittlungen steht eine anscheinend verunfallte Wasserleiche, die in der Oker gefunden wird.

Es handelt sich um Walter Germann, einer der Teilnehmer an der Parade zum 50-jährigen Jubiläum der Ruhr-Uni Bochum, die jemand zu sabotieren versucht. Die Parade wird ausgerichtet von Henning Schmitts Vater Winfried, einem wahren Ekelpaket.

Manche Teilnehmer der zukünftigen Parade verschwinden, manche sterben, andere erhalten Einladungen zu einem Paralleltermin, bei dem sich ihre größten Wünsche erfüllen können. Der Saboteur geht hierbei mit großer Raffinesse zu Werke. So machen sich die Wolfenbütteler Kollegen inoffiziell auf den Weg nach Bochum, um dieses Rätsel zu lösen.

Arne Dessaul schafft es mit seinen sehr detaillierten Schilderungen, dem Leser sowohl die Gedankengänge der Akteure nahe zu bringen, wie auch die Gegenden, in denen sich die Geschehnisse abspielen. Meistens führt eine solche “kleinteilige” Schreibweise zu einer gähnenden Langatmigkeit, doch hier kann davon keine Rede sein. Denn der Autor versteht es geschickt, diese Beschreibungen mit ständig wechselnden Entwicklungen, Personen und Orten zu verknüpfen, so dass hier keine Langeweile aufkommt.

Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und dennoch akribisch. Dieses merkt man z.B. in den kurzen Passagen, in denen er zwischen den verschiedenen Zeitformen perfekt wechselt.

Scheinbar zusammenhanglose Sequenzen und unerwartete Wendungen werden zu einem Gesamtbild verknüpft und lassen den Leser dabei miträtseln. Dabei werden sie mehr als einmal in die Irre geführt und die Geschichte mündet in einen unerwarteten, derart knappen Showdown, dass es einem den Atem verschlägt. Und wenn man versucht, weiter zu wischen, obwohl dort tatsächlich ENDE prangt, dann ist es in meinen Augen ein Krimi par excellence.

 

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