Rezension (5/5*) zu [( 31 BC: Antony, Cleopatra and the Fall of Egypt )] [by: David Stuttard] [May.

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Kurze, aber anregende Darstellung

Die Rezension bezieht sich auf die deutsche, bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft veröffentliche Ausgabe:
Die Seeschlacht bei Actium, die finale Auseinandersetzung zwischen Antonius und Oktavian, markiert nicht nur das Ende der langen innenpolitischen Wirren der römischen Republik, sie ist auch der Auftakt zu deren Ende selbst. David Stuttard und Julian Moorhead beschränekn sich jedoch nicht auf eine Darstellung der Schlacht, die eher vergleichsweise kurz geschildert wird, sondern darauf, wie es dazu kam und wie die damalige Großmacht Ägypten, deren Ende ebenfalls durch die schlacht eingeläutet wurde, darin verwickelt war. Nicht erst seit der Verfilmug mit Elisabeth Taylor und Robert Burton hat dieser Stoff die die Phantasie zahlreicher folgender Generationen beflügelt, allein, sicher ist nur, dass das überwiegend negative Bild von Kleopatra durch den Sieger und seine Hofschranzen geprägt wurde. Nach der Niederlage bei Actium und dem kurz darauf folgenden Toden von Antonius und Kleopatra unternahmen offizielle Geschichtsschreiber die Aufgabe, den ursprünglich einmal mit Oktavian gegen die Caesarenmörder gemeinsam operierenden Antonius als Opfer einer Männer mordenden, amoralischen und skrupellosen Schönheit erscheinen zu lassen. Doch was davon ist wahr, was Fiktion? Tatsache ist jedenfalls, dass die junge Kleopatra durch ihren Vater und innerägyptische Auseinandersetzungen um den Thron die Anlehnung an die westliche Großmacht Rom suchten, um daraus innenpolitisch Kapital zuschlagen. Kurzfristig gelang dies auch, schließlich wurde Kleopatra ja auch Pharaonin, allerdings war der Preis ein hoher, denn einerseits weckten die Reichtümer Ägypten römische Begehrlichkeiten, andeerrseits verwickelte sie ihr Reich damit in die innerrömischen Auseinandersetzungen, weshalb sie stets gezwungen war, sich auf der einen oder anderen Seite zu positionieren. Unabhängig davon, ob sie Antonius nun tatsächlich liebte oder nicht (immerhin zeugten sie drei gemeinsame Kinder), letztendlich hatte sie auf das falsche Pferd gesetzt. Alle Ländereien, die ihr der für den Orient zuständige Antonius zum Entsetzen der ach so moralischen Römer überließ, gingen nicht nur verloren, letztendlich verlor sie ihr Leben und Ägypten wurde zu einer weiteren Provinz des römischen Reiches. Diese Entwicklungen ausführlich und lange vor titelgebenden Jahr einsetzend beschtreiben die beiden Autoren auf anregende Weise.