Rezension Rezension (4/5*) zu Verlorenes Vernègues von Cay Rademacher.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Wolfsgericht

Es ist Winter in der Provence. Captaine Roger Blanc hätte nicht geglaubt, dass es so kalt werden kann. Es ist jederzeit mit Schnee zu rechnen. Nachdem es jetzt über ein halbes Jahr her ist, dass er in die Provence versetzt wurde, ist es sein erster Winter hier. Die Tage sind ruhig. Doch eines Abends kommt die Nachricht, dass Wölfe mehrere Schafe gerissen haben sollen. Obwohl eigentlich nicht zuständig, übernehmen Blanc und Tonon den Fall. Es wird sich wohl nur um eine kurze Ermittlung handeln, schließlich sind noch nie Wölfe in der Gegend gesichtet worden. Am Ort des Geschehens stellt sich die Sache doch recht unheimlich dar.

In seinem siebten Fall bekommt es Capitaine Roger Blanc mit einer Urangst der Menschen zu tun, der Angst vor dem Wolf. Die Menschen in der Umgebung meinen, dass die Wölfe zu viele Tiere töteten. Wie lange mag es dauern bis sie einmal einen Menschen erwischen? Doch die Tiere stehen unter Naturschutz und die ortsansässige Försterin versucht, die Bewohner des Ortes zur Vernunft zu bringen. Denen jedoch reicht die Entschädigung nicht, die sie für die toten Schafe erhalten. Der Wolf muss getötet werden, bevor er schlimmeres anrichtet. Und so gestaltet sich der vermeintlich einfache Fall doch schwieriger. Es gilt nicht nur, aufzuklären, wie der Wolf ins Tal kam, nein, es müssen auch die Menschen davon abgehalten werden, erst richtiges Unheil anzurichten.

So ein gut durchdachter und dabei doch leicht zu lesender Krimi ist gerade das Richtige für einige laue Sommerabende. Da stört es auch nicht, dass die Handlung im Winter angesiedelt ist. Vielleicht erhöht ein kühles Getränk noch die Urlaubsstimmung, in die einen das Buch versetzt. Besonders in diesem Jahr, wo es mit dem echten Urlaub nicht so weit her ist, bietet dieser Roman eine schöne Ablenkung. Das Wiederauftauchen der Wölfe ist ein spannendes Thema, dass nicht nur in Frankreich immer häufiger auf der Tagesordnung steht. Interessant, wie unterschiedlich die Menschen damit umgehen. Vom Aberglauben bis zur Vernunft ist alles dabei. Das Setting zwischen alten Häuserruinen trägt ein Übriges dazu bei, einem einen Schauer über den Rücken zu jagen. Und das nur, um im nächsten Moment erstaunt zu sein, wer sich nächtens alles so im dunklen Wald herumtreibt. Alles in allem ein packender Krimi, der gekonnt aus dem Alltag entführt.


 
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kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
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Ich hatte mal
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
gelesen. Hatte mir seinerzeit auch ganz gut gefallen. :cool: