Rezension Rezension (4/5*) zu Vergelte! von Siegfried Langer.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.857
7.739
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Wer Wind sät...

Ein toter Mann im Schlafzimmer. Nackt, ein Loch im Kopf und auch sonst übel zugerichtet. Mit seinem Blut ein Wort an die Wand geschrieben: \'Sturmernte\'.
Wer hat Dominik Weiß so hingerichtet - und weshalb? Und was bedeutet das Wort an der Wand? Kriminalhauptkommissar Niklas Steg ahnt noch nicht, dass dieser Mord der Auftakt zu einer ganzen Serie ist.

Wieder einmal webt Siegfried Langer das gekonnte Gespinst eines Thillers, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen und aus der Sicht unterschiedlicher Personen. Kriminalhauptkommissar Niklas Steg vom LKA Berlin nimmt mit seinen Kollegen die Ermittlungen auf. Zeitgleich erhält die Privatdetektivin Sabrina Lampe von einem Bekannten ihres Ex-Mannes einen Auftrag, der sie nach einiger Zeit ebenfalls in die Ermittlungen involviert. Schön, die beiden nach \'Leide!\' wieder gemeinsam ermitteln zu sehen.
Die Sprünge hinsichtlich der Zeiten, Personen und Orte sind anfangs doch etwas verwirrend, aber bei konzentriertem Lesen durchaus zu meistern. Viele Facetten eines Themas beleuchtet Siegfried Langer hier, was für einen solch eher kurzen Thriller doch recht ambitioniert wirkt. Manches kann dadurch nur angerissen werden, was etwas schade ist. Aber insgesamt gelingt es doch darzustellen, was Verzweiflung, Ohnmacht und Ungerechtigkeit auslösen können - und lässt den Leser zwischenzeitlich grübeln, zu was er selbst in vergleichbarer Situation womöglich imstande wäre.

Ein wenig mehr Einblick als im ersten Band der Reihe erhält man hier in die Ermittelnden Niklas Steg und Sabrina Lampe, was aber nur einen geringen Teil des Romans ausmacht und für mich das richtige Verhältnis zum Fall ansich hatte.
Allerdings hätte ich mir zur Person des Täters doch einige Hintergrund-Informationen mehr gewünscht. Das war m.E. sehr minimalistisch angelegt, etliches blieb im Unklaren, die Figur des Täters dadurch eher blass. Einige Details mehr hätten das Handeln sicher noch nachvollziebarer wirken lassen können.

Insgesamt aber wieder einmal ein unterhaltsamer Thriller, der sich nicht großartig mit Nebensächlichkeiten aufhält, sondern die Spannung über eine rasche Szenenfolge bis zum Schluss aufrecht hält.

Ich freue mich auf mehr von Niklas Steg und Sabrina Lampe!


© Parden

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