Rezension Rezension (4/5*) zu Todesblues in Chicago von Ray Celestin.

G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Mord in Al Capones Chicago

Wie auch schon der Vorgänger "Höllenjazz in New Orleans" ist "Todesblues in Chicago" ein super spannend geschriebener Krimi mit einer etwas romanartigen Struktur. Ray Celestin schrieb hier nicht nur einen Krimi, sondern auch einen in meinen Augen sehr informativen historischen Roman, der dem Leser einen stimmigen Blick ins Chicago des Jahres 1928 bietet, einen stimmigen Blick in Al Capones Chicago und einen stimmigen Blick auf den Blues. Dieser bildhafte Stil in dem Krimi/Roman gefällt mir sehr und fällt angenehm auf. Ebenso sehr gefällt mir auch die Verbindung von fiktionalen und realen Geschehnissen in diesem Buch, was am Ende im Nachwort vom Autor noch gut erklärt wird. Nun ist "Todesblues in Chicago" der zweite Teil einer Reihe mit dem Namen "City Blues Quartett" und man sollte schon den ersten Teil vorher gelesen haben, um einige Hauptcharaktere besser verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Auch hier fühlte ich mich wieder an die Detektive von Chandler und Hammett erinnert, aber ebenso merkt man auch an der Rolle der Ida Davis, dass dieses Buch später als die genannten geschrieben wurde. Ida Davis ist ein recht tough gezeichneter weiblicher Charakter


Ebenso wie auch beim Vorgänger wird das ermittelnde Geschehen von drei Seiten beleuchtet, das ermöglicht eine sehr wendungsreiche und absolut spannende Geschichte und die Figur des Louis Armstrong bietet dann noch einen Blick auf den Blues in Chicago. Das Beleuchten des Krimi-Geschehens erfolgt als erstes über die Figur des Dante Sanfelippo, der von Al Capone aus New York nach Chicago beordert wird, um einen Verräter in den eigenen mafiösen Reihen zu suchen, als zweites über die uns schon bekannten Charaktere des Michael Talbot und der Ida Davis, die jetzt zusammen eine Pinkerton-Detektei in Chicago haben und Besuch von der vornehmen Mrs. Van Haren bekommen und von ihr beauftragt werden, nach ihrer verschwundenen Tochter zu suchen und als drittes und letztes über die befreundeten Charaktere Jacob Russo und Frank Lynott, ersterer ist ein Tatortfotograf und letzterer ein Detective bei der Chicagoer Polizei, beide führen Ermittlungen zu dem Mord an einem elegant gekleideten männlichen und verstümmelten Weißen durch. Spannung pur wird hier bei der Lektüre geboten und ich kann nur sagen, unbedingt lesen.

 
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