Rezension Rezension (4/5*) zu Three Women - Drei Frauen: Der #1 New York Times Bestseller von Lisa Taddeo.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Begehren

Erst dachte ich mir so beim Lesen von "Three Women/Drei Frauen", eigentlich bietet dieses Buch nichts Neues. Doch ist dies wirklich so? Drei Frauen aus den USA berichten über Geschehnisse aus ihrem Leben, es geht um das Begehren und es geht um Geschlechterrollen und es geht um Verstöße gegen allgemein für richtig befundenes Verhalten. Und es geht um die Reaktionen von prüden und ewig gestrigen Geistern auf eventuell ungebührliches Verhalten seitens dieser Frauen. Denn diese Frauen geben sich mehr oder weniger ihrem Begehren hin. Richtig erschreckend ist einiges aus dem Buch, besonders die Erzählung der Maggie! Wobei wir bei den Charakteren wären, einmal gibt es die junge Maggie aus North Dakota, ihr Lehrer manipuliert sie und das junge Mädchen glaubt fest an seine Liebe, begehrt ihn intensiv, bis es endlich aufwacht und sich wehrt, dann gibt es Lisa aus Illinois, in ihrer Jugend wird sie vergewaltigt und darauf von ihrer Umgebung stigmatisiert, für sie heißt es später trotz dieses "Makels" einen Mann zu finden, geheiratet zu werden, das schafft sie, ist aber später in ihrer Rolle unglücklich und bricht aus, die letzte der drei ist Sloane aus Rhode Island, reich, schön, gebunden, 3 Kinder und sie schläft vor ihrem Ehemann mit anderen Männern, sie glaubt dies zu wollen und zu genießen. Dieser Roman/Sachbuch ist in den USA richtiggehend gefeiert worden. Das wundert mich nicht! Gibt es doch Gegenden in den USA, die im Empfinden von Geschlechterrollen sicher noch andere/überholte Ansichten haben und dieses Empfinden wird eine Gegnerschaft haben. Und auch die etwas vulgäre und provokante Art, in der dieses Buch geschrieben ist, wird Fans gefunden haben. Ich denke aber, dass dieses Buch in Europa nicht solche Höhenflüge haben wird. Sicher gibt es auch bei uns in Europa noch Gegenden, wo es einen Nachholbedarf in der Angleichung der Geschlechter gibt, aber ich wage mal zu sagen, dass es diese in den USA mehr gibt. Und ich denke auch, dass die westeuropäische Frau emanzipierter um die Ecke kommt. Und die meisten Frauen hier eben nicht alles mit sich machen lassen. Dennoch macht dieses Buch nachdenklich und erschreckt auch, gerade die Erzählung der Maggie erreicht dieses Erschrecken bei mir und es ist auch nicht schlecht geschrieben. Und die Intention dieses Buch zu schreiben ist nachvollziehbar und wichtig und auch vollkommen richtig. Durch die vielen verschiedenen Rezis zu diesem Buch kann man sich schnell abschrecken lassen. Hier hilft eigentlich nur: selbst lesen und sich dann ein Urteil bilden. Denn dieses Buch polemisiert und teilt die Geister/Geschmäcker. Denn obwohl die Leben der drei Frauen nur Beispiele sind, sind sie auch authentisch. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack, ja, aber dennoch authentisch. In den USA und auch bei uns. Lisa zum Beispiel wurde traumatisiert und reagiert später aggressiver, nimmt sich was sie braucht. Das ist etwas was sie vorgelebt bekommen hat. Doch macht sie das glücklicher? Dabei gibt es kein Geheimrezept in der Liebe, jeder macht das, was sie/er möchte, oder ihr/ihm gefällt. Oder es sollte so sein. Die vielen verschiedenen Reaktionen auf dieses Buch könnten aber auch bedeuten, dass es noch Redebedarf zu diesem Thema gibt. Maybe ...

 
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