Rezension Rezension (4/5*) zu The Kill Room (A Lincoln Rhyme Novel) von Jeffery Deaver.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Eine Aussicht zum Töten

Was wäre wenn sich Lincoln Rhyme einer weiteren Operation unterzöge? Es besteht die Chance, seinen linken Arm benutzen zu können, doch die Operation birgt auch Risiken. Quasi mitten in diese Überlegungen platzt die Staatsanwältin Nance Laurel, die Rhymes Hilfe in einem Fall benötigt, der noch nicht an die Öffentlichkeit dringen soll. Ein Aktivist, der amerikanischer Staatsbürger war, ist auf den Bahamas einem Anschlag zum Opfer gefallen. Lincoln Rhyme und Amelia Sachs beginnen mit den Ermittlungen und schnell merken sie zum Einen, dass nicht alles so ist wie es scheint, und zum Anderen, dass jemand beginnt potentielle Zeugen zu auf grausame Weise zu ermorden.

Zu Beginn der Ermittlungen wird die Spannung nur langsam aufgebaut. Trockene Schilderungen der Situation, die zur Einleitung der Ermittlungen geführt haben, machen die Lektüre für einen Nicht-Muttersprachler doch etwas mühsam. Doch wenn der Leser gemeinsam mit Amelia und Lincoln nach und nach dahinter kommt, wie die Dinge gelaufen sind, packt einen das Buch doch sehr. Ungeahnte Möglichkeiten des Tötens und sehr grausame Killer werden geschildert. Immer wieder tauchen Hinweise auf, die auf eine völlig anderen Lösungsansatz deuten als zunächst vermutet. Selbst Lincoln Rhyme durchdringt das Dickicht nur nach und nach. Ungewöhnlich für ihn ist er unterschwellig mit seinen privaten Gedanken beschäftigt und auch Amelia Sachs wird mitunter zwangsweise abgelenkt.

Doch mutig und mit vielen intelligenten Ableitungen schaffen es die beiden über die Jahre zu einem herausragenden Team zusammen geschweißten Partner, den Fall zu knacken. Schließlich entwickelt sich der Roman zu einer wahren Verfolgungsjagd der Intelligenzen, bei der plötzliche Hakenschläge den Leser in seiner gewohnten Denkweise aufrütteln und animieren, immer noch einen weiteren Ansatz in Betracht zu ziehen, um dann doch wieder überrascht zu werden, darüber, dass dich immer noch eine weitere Möglichkeit bietet. Auf sehr fesselnde Weise spielt der Autor mit den Optionen der Verbrecher in der heutigen technisierten Welt, wobei man als Leser lieber nicht darüber nachdenken möchte, was davon tatsächlich machbar wäre.


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