Rezension Rezension (4/5*) zu The Hollow Men: Dr Harry Kent 01 (Dr Harry Kent Thrillers) von Rob McCarthy.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Ruskin Hospital

Eines Abends wird Dr. Harry Kent als medizinischer Berater zu einem Polizei-Einsatz gerufen. Er ist nicht wenig erstaunt als er die Natur seiner Aufgabe erfährt. In einem Imbiss hat ein Jugendlicher Geiseln genommen und offensichtlich braucht dieser junge Mann medizinische Hilfe. Kent lässt sich auf die Sache ein und findet schnell heraus, dass der Jugendliche schwer krank ist. Wieso also die Geiselnahme? In dem Moment, in dem Dr. Kent hofft, die Kontrolle zu haben, wird das Lokal gestürmt und der Geiselnehmer angeschossen. Mit schwersten Verletzungen kommt er in das Krankenhaus, in dem auch Dr. Kent arbeitet. Mit viel Mühe wird der junge Solomon Idris am Leben gehalten

Die Frage, was Idris veranlasst hat, ein Verbrechen zu begehen, lässt Dr. Kent nicht los. Idris kann darauf momentan keine Antwort geben. Harry Kent, der während seiner Militärzeit nur knapp dem Tod entronnen ist, muss daher selbst einen Lösungsansatz finden. Nur eine vage Spur scheint ein Hinweis auf einen Selbstmord eines jungen Mädchens zu sein. Als dann auch noch wichtige Daten aus Idris’ Krankenakte verschwinden, steigt Kent mit voller Kraft in die Ermittlungen ein. Obwohl er nur Berater der Polizei ist, bemüht er sich an deren Untersuchungen teilzuhaben. Allerdings laufen die Ermittlungen nicht so geradlinig wie erhofft, möglicherweise legen sich verschiedene Abteilungen gegenseitig Steine in den Weg.

Mit diesem Erstlingswerk von Rob McCarthy erhält man einen spannenden Einblick in den britischen Klinik- und Polizeialltag. Die Strukturen sowohl des Krankenhauses als auch des Polizeiapparates sind undurchsichtig und verwickelt. Verschiedene Zuständigkeit scheinen eine Quelle für Fehler und Ungenauigkeiten zu sein. Gleichzeitig scheint der kleine Mitarbeiter hin und wieder gegen die sprichwörtlichen Glasdecken zu stoßen, wenn er doch eigentlich nur seine Arbeit korrekt erledigen will. Wenn Dr. Kent sich einmal in den Kopf gesetzt hat, jemanden zu retten, ist er nicht so leicht von seinem Ziel abzubringen, insbesondere dann nicht, wenn er Anzeichen findet, dass dieser jemand sehr ungerecht behandelt wurde. Ein wenig scheint Solomon Harry daran zu erinnern wie seine eigene Jugend war, vielleicht hat Harry einfach nur mehr Glück gehabt. Dennoch ist Harry Kent nicht ohne Trauma aus dem Einsatz zurückgekommen, behandelt zwar, aber irgendwie doch nicht überwunden. Und auch diese alten Wunden spielen eine Rolle in Kents Leben und in diesem Fall. Vielleicht wurde hier dem Ermittler etwas viel aufgebürdet, aber dennoch fesselt dieser Kriminalroman mit seinen detaillierten Schilderungen und einem perfiden Geschehen.


von: Candice Fox
von: Christian von Aster
von: Ellen Dunne
 

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