Wie sehr kann man sich selbst hassen? Nie war Tommy Bergmann verzweifelter, nie einsamer. Da wird sein schlimmster Albtraum wahr. Er hielt seinen ersten Fall für gelöst. Doch nun geht das Morden wieder los. Auf die gleiche Weise wie damals. Hat er den falschen eingesperrt? Ist der wahre Mörder seit Jahren auf freiem Fuß? Hat er als Kommissar auf ganzer Linie versagt? Bergmanns neue Kollegin entdeckt eine Spur. Sie ist eine Frau nach seinem Geschmack: klug, verletzlich und schön. Doch sie hat einen Hang zu den falschen Männern.Kaufen
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16 Jahre nach dem Mord an einem 15jährigen Mädchen, der der Auftakt zu einer ganzen Serie von grausamen Tötungen junger Frauen war, geschieht wieder eine solche Tat. Doch der Täter sitzt sicher verwahrt in einer psychiatrischen Klinik, sodass die alten Fälle, insbesondere der erste, wieder neu aufgerollt werden. Wurde der Falsche verurteilt? Oder hatte der Mörder einen Komplizen? Oder ein Nachahmungstäter? Bei der Suche nach neuen Indizien stößt Kommissar Bergmann auf Spuren, die in seine eigene Vergangenheit führen ...
Dieser Krimithriller gestaltet sich trotz der offenbar brutalen Verbrechen bemerkenswert unblutig. Zwar wird immer wieder deutlich darauf hingewiesen, wie grausam der Täter vorgeht, doch es bleibt der eigenen Phantasie vorbehalten, sich das vorzustellen (was manchmal ja schlimmer sein kann als die 'besten' Beschreibungen ;-)). Im Gegensatz dazu ist die Beschreibung des 'Innenlebens' des ermittelnden Kommissars Bergmann und seiner Mitarbeiterin Bech recht ausführlich gehalten, für meinen Geschmack etwas zu ausführlich. Beide haben unabhängig voneinander Ängste die sich ähneln, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Immer wieder treten diese massiv in den Vordergrund und werden so umfassend beschrieben, dass ich zeitweilig richtiggehend genervt davon war. Natürlich ist es spannender, wenn die Protagonisten ihre eigenen Probleme haben; aber kann man das nicht subtiler schreiben?
Der Fall selbst entwickelt sich zu einem Puzzlespiel mit unüberschaubar vielen Teilen. Glaubt man endlich halbwegs einen Überblick bekommen zu haben, kommen neue verwirrende Details hinzu. Ich habe selten einen Krimi gelesen, der mich mit fortschreitender Seitenzahl eher mehr verwirrte, als ich dass ich der Lösung näher kam. Erst im letzten Fünftel begannen sich dann die Nebel zu lichten, die in einem verblüffenden Ergebnis aufgingen. Was aber wirklich fies ist (und das ist jetzt eher positiv gemeint ;-)), ist das offene Ende. Geschickt gemacht, denn natürlich will man wissen, was hinter dem mysteriösen Gedicht von Gustaf Fröding steckt (und noch ein bisschen mehr). Und kauft sich deshalb den dritten Band ;-)
Alles in allem ein spannender, aber etwas ausufernder Krimithriller, dem meiner Meinung nach eine kleine Straffung gut getan hätte.
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