Rezension (4/5*) zu Teatime im Jane-Austen-Club: Roman von Natalie Jenner

labbelman

Mitglied
27. Juli 2022
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In Gedenken an Jane Austen

Bei dem Titel habe ich lediglich Jane Austen gesehen und mich direkt darauf gestürzt ohne zu schauen worum es eigentlich geht. Aber manchmal sind gerade solche Spontanzugriffe dann genau richtig.

Chawton ist der Ort, an dem Jane Austen bis zu ihrem Tod ihre letzten Lebensjahre verbracht hat und es ist erstaunlich, dass sie auch noch 1945 Einfluss auf die Dorfgemeinschaft hat, wo sie doch bereits 1817 starb, also weit mehr als hundert Jahre zuvor.

Ich kenne eher die Filme zu ihren Romanen und habe diese geliebt, weil mir ihre Romane im Original etwas zu sperrig waren. Da ist es schön den Austausch über ihre Werke mittels dieses schönen Romans zu bekommen.

Natalie Jenner, von der ich zuvor weder etwas gehört noch gelesen hatte, schreibt sehr entspannt. Man kann sich alles gut vorstellen und wird von dem Geschriebenen nicht überfordert. Sprich man kommt gut mit, kann sich gut orientieren und überanstrengend sich nicht. Schöne leichte Kost eben.

Ich mochte, dass die agierenden Akteure Ähnlichkeiten haben mit Figuren aus Austens Werken und dennoch stehen sie gut für sich. Die Entstehung des Jane Austen Museums wird schon spannend dargestellt.

Mich konnten die Passagen in England etwas mehr begeistern als die in Amerika, was aber wohl auch mit der Umgebung zu tun hatte, da z.B. Los Angeles natürlich viel wilder und lauter ist als das beschauliche Chawton. Mimi Harrison war mir zwar durchaus sympathisch, weil man irgendwie auch an Marylin denkt, aber Evie und Adam habe ich einfach mehr ins Herz schließen können als sie, weil ich mich ihnen näher fühlte als Mimi..

In meinem Augen liest sich das Buch für alle, egal ob Austen- Fan oder nicht, sehr gut, weil es interessant Jane Austen mit den Nachkriegsjahren verknüpft, eine Zeit die mich immer am meisten fesseln kann in Büchern. Es stimmt irgendwie froh, dass Literatur Menschen in den schwersten Zeit Halt gibt und genau das vermittelt dieser Roman.

Fazit: Schöne Lektüre für Zwischendurch zum Seele baumeln lassen. Gern empfehle ich hier weiter.