Rezension (4/5*) zu Susanna: Roman von Alex Capus

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8. April 2021
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Die Frau, die Sitting Bull malte

Der Name Caroline Weldon sagte mir nichts, obwohl ihr Bild von Sitting Bull so bekannt ist. Geboren wurde die Protagonistin als Susanne Faesch. Ihre Mutter wanderte später wegen eines anderen Mannes mit ihr nach Amerika aus. Während sich der Fortschritt in New York bemerkbar macht, kämpfen die Ureinwohner auf der anderen Seite des Kontinents um ihr Überleben. Susanna reist mit ihrem Sohn nach Dakota, um Sitting Bull vor drohender Gefahr zu warnen. Dort entsteht dann auch das bekannte Gemälde von Sitting Bull.
Alex Capus konnte mich mit diesem Roman wieder einmal begeistern. Der Schreibstil des Autors ist einfach toll. Ich habe die Geschichte von Susanna gerne gelesen, obwohl es sehr viel auch um ihre Familie und ihr Umfeld ging.
Susanne ist eine selbstbewusste Frau, die einen starken Willen hat. Den gibt sie dann auch an ihren Sohn weiter. Sie ist noch recht klein, als sie dem wilden Mann der in Basel aus dem ans Ufer kommt, ein Auge mit dem Finger aussticht. Das muss sie geprägt habe, genauso wie die Trennung ihrer Mutter Maria, die Mann und Söhne wegen eines anderen Mannes verlässt und ihm nach Amerika folgt. Ihre künstlerische Begabung hat Susanna schon früh erkannt und ihr Geld damit verdient. Sie ist fasziniert von den Ureinwohnern und das Erbe ihrer Mutter ermöglicht es ihr mit ihrem Sohn Christie nach Dakota zu reisen und Sitting Bull zu treffen. Zu Sitting Bull hatte sie eine ganze besondere Beziehung und so entstand auch das Gemälde. Sie ist eine interessante, aber nicht sonderlich sympathische Frau und doch kam ich ihr nicht nahe, da mir die Motivation für ihr Handeln nicht deutlich wurde.
Ich fand es interessant in die Zeit damals einzutauchen und den technischen Fortschritt mitzuerleben. Mich hat das Buch gut unterhalten.


 
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