Rezension Rezension (4/5*) zu Still Chronik eines Mörders von Thomas Raab.

sursulapitschi

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18. September 2019
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Eine eindringliche Erfahrung

Dieses Buch ist ein Erlebnis in vielerlei Hinsicht. Zunächst fesselt der höchst eigene Erzählstil. Knapp, treffend und plastisch werden oft nur Andeutungen des Geschehens hingetupft. Das ist fordernd aber auch eindringlich und schafft ganz viel Atmosphäre. Das Lesen nimmt mit.

Die Geschichte selbst ist auch keine Wohlfühllektüre. Es ist die Chronik eines Mörders, von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Karl Heidemann ist anders als andere Menschen. Hoch sensibel hört er auch das kleinste Geräusch aus weiter Entfernung, dabei mag er es still. Das kann einen schon verrückt machen.
Hier wird ein Mörder vorgestellt mit all seinen kruden Ideen und seiner verdrehten Wahrnehmung der Welt, so plausibel, dass man ihn fast verstehen kann. Es ist eine Geschichte voller morbider Tragik, ein trauriges Psychogram und eine schicksalhafte Studie.

Das Lesen dieses Buches ist kein Spaß, aber eine eindringliche Erfahrung, ein ganz besonderes Buch, ein Thriller, der ungewöhnlicher nicht sein könnte.

 

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