Rezension Rezension (4/5*) zu Station 8 - Episode 1 von Dominique Stalder.

utaechl

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28. Mai 2014
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Bremen, Germany
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Buchinformationen und Rezensionen zu Station 8 - Episode 1 von Dominique Stalder
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gelungener dystopischer Serienbeginn

Station 8 liefert ein interessantes, dystopisches Science Fiction Setting, dessen Potential hoffentlich in den folgenden Teilen ausgeschöpft wird.

Inhalt:

Die Erde steht seit fast 70 Jahren still, wodurch sich halbjährige Zyklen von unerträglicher Hitze und unglaublicher Kälte abwechseln. Die Menschheit ist auf die Bewohner von 12 Stationen geschrumpft, die isoliert voneinander ihr Leben meistern. Auf Station 8 beginnt gerade wieder der "Sommer" und neben den ihn feiernden Festlichkeiten gibt es schlechte Nachrichten von einer anderen, sowie seltsame Vorgänge auf der eigenen Station. Das Überleben der 1288 Bewohner scheint auf einmal gar nicht mehr so sicher zu sein.

Cover:

Das sehr stimmungsvolle Cover passt perfekt zu der Science Fiction Serie. Ein Ausblick aus der Station auf die verschneite, menschenfeindliche Umgebung. Perfekt getroffen!
Gut gefallen haben mir Vorwort und Anhang, sowie der grafische Rahmen der einzelnen Seiten.

Setting und Stil:

Das Setting ist hervorragend bedrohlich und fordert die Bewohner der Station auf das Äußerste. Gefährlicher kann ein Endzeitszenario kaum sein. Nach dem ersten Teil ist noch nicht klar, wie es überhaupt zu den Stationen gekommen ist, welchen Zweck sie haben und wie die Pläne für den Rest der Menschheit aussehen. Spannend und zum miträtseln und mitspekulieren anregend.
Die Handlung wird aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere erzählt. Diese verschiedenen Sichten und die unterschiedlichen Ansichten und Ausdrucksweisen der Charaktere werden dabei gut getroffen. Ein flüssiger Schreibstil, der mir gut gefällt, das Wissen über die Station und die dortigen Bedingungen problemlos vermittelt und den Charakteren viel Raum lässt.

Charaktere:

Fünfzehn der 1288 Charakteren begegnet man im Verlauf der Handlung, wobei meistens aus der Sicht Henry Peytons und seiner Familie erzählt wird. Die Hauptcharaktere wachsen einem schnell ans Herz, wobei ein unsympathisches Individuum natürlich nicht fehlen darf. Ich kann mir gut vorstellen, mehr Zeit mit Henry und seinen Kindern zu verbringen, um mit ihnen die Geheimnisse der Station zu ergründen. Dank der Kürze des ersten Teils bleibt es beim oberflächlichen Begegnen mit den Charakteren, die alle sehr schön unterschiedlich zu sein scheinen.

Geschichte:

Auch die Geschichte wird nur oberflächlich angekratzt. Es gibt eine außergewöhnliche Bedrohung für die Station, eine andere Station meldet sich nicht, der Sommer steht an, es wird gefeiert und die Felder müssen bestellt werden. Viele Schauplätze, die erst in den nächsten Teilen ihr volles Potential ausschöpfen werden. Da die einzelnen Folgen mindestens zwei Monate auseinander liegen werden, die Seitenanzahl gleichbleiben wird, befürchte ich, dass es einige Folgen brauchen wird, bis die Handlung in Schwung kommt. Ob das der geneigte Leser mitmacht? Das Potential ist sicher da.

Fazit:

Dominique Stalder ist mit seinem Ausflug in die Science Fiction ein vielversprechender Serienbeginn gelungen. Mir gefällt das Setting und die Charaktere. Die Bedrohungen sind nachvollziehbar und laden zum miträtseln ein. Ob ich als Leser allerdings nach zwei Monaten Wartezeit auf den nächsten, kurzen Teil wieder einsteigen werde, weiß ich nicht. Mir persönlich ist dann das Warten auf den bestimmt folgenden Sammelband lieber. Aber es gibt sicher genug Leser, die das Format mögen und gespannt auf das Buchrückenbild sind, dass sich aus den einzelnen Bänden ergeben wird.