Rezension (4/5*) zu Sherlock Holmes und das Ostseegold von Wolfgang Schüler

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Solide Unterhaltung

Für die Reihe "Sherlock Holmes" im KBV-Verlag schreiben offensichtlich mehrere Autoren, ich kenne und schätze aber nur die von Wolfgang Schüler, deren Handlungsorte überwiegend in Deutschland sind. Auch in "Sherlock Holmes und das Ostseegold" kommen die spürbar gealterten Holmes und Watson wieder einmal nach Deutschland, dieses Mal kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nachdem eigentlich schon die Abreise nach England geplant ist. werden die beiden Spürnasen vom Direktor des Stralsunder Museums um Hilfe gebeten. Er befürchtet einen Anschlag auf den Wikinger-Schatz in seinem Museum, nachdem am Fundort auf der Insel Hiddensee angebliche Geister der Wikinger gesichtet wurden, zudem hat ein Insellbewohner einen vermeindlichen Unfall gehabt, der tödlich ausging, ein weiterer wurde nach seiner Begenung mit den Geistern ins Irrenhaus verfrachtet. Holmes, der nun an alles andere als an übersinnliche Phänomene glaubt, gelingt es in der ihm eingenen Manier, den Fall und seine durchaus profanen Hintergründe aufzuklären.

Es ist vielleicht nicht die oberste Liga der Kriminalromane, in der Wolfgang Schüler mitspielt, aber solide Unterhaltung bietet sein Roman allemal. Er trifft (wieder einmal) den Duktus der Doyleschen Vorlagen, nur an einer Stelle fällt er mit der modernen Methapher "der hellsten Kerze auf der Torte" aus dem Rahmen. Ein wenig unbefriedigend ist eine tatsächliche übersinnliche Erscheinung Watsons im Vorspann der eigentlichen Handlung, die leider unerklärt bleibt und damit zeimlich unmotiviert wirkt.

 

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